Pianist Igor Levit präsentiert am Lucerne Festival ein Klavierfest
Lucerne Festival stellt vom 18. bis 21. Mai das Piano ins Scheinwerferlicht. Das von Igor Levit orchestrierte «Klavierfest» hebt sich von anderen Klassikanlässen dadurch ab, dass Artisten mehrmals auftreten und auch improvisiert wird.
2019 hatte Lucerne Festival zum letzten Mal sein zur Tradition gewordenes Piano-Festival durchgeführt. Nun erhält das Tasteninstrument wieder einen eigenen Auftritt. Neu ist, dass ein Pianist die künstlerische Leitung des Kurzfestivals inne hat, neu ist aber auch der Charakter des Anlasses.
Levit möchte, dass das Klavierfest kein durchgetakteter Anlass sei, zu dem Stars anreisen und nach dem Konzert wieder abreisen. Er möchte vielmehr Individualistinnen und Individualisten präsentieren, die sich die Zeit für einen längeren Aufenthalt nehmen.
Die Musikerinnen und Musike sollen nicht nur mit dem Publikum, sondern auch miteinander agieren können, erklärte Levit. Er sei überzeugt, dass damit im KKL Luzern eine Atmosphäre des Zuhörens und der Charakter von Hauskonzerten geschaffen werden könne.
Levits Klavierfest ist, verglichen mit anderem Klassik-Festivals, zudem stilistisch offen. Auch dies ist ein ausgesprochener Wunsch des Pianisten. Ihm sei das Miteinander von notierter und improvisierter Musik, von Klassik und Jazz, von Disziplin und Freiheit wichtig, erklärte er.
Umgesetzt wird die stilistische Vielfalt und Offenheit am Markantesten im Abschlusskonzert vom Sonntagabend. Levit tritt dann zusammen mit seinem Meisterschüler Mert Yalniz auf und spielt Werke von Robert Schumann und Ludwig van Beethoven. Der Jazzpianist Fred Hersch und die Klassikpianistin Johanna Summer antworten darauf mit Improvisationen. Zum Schluss wird im Quartett gespielt.
Levit eröffnet am Donnerstag das Klavierfest selbst, und zwar im Duo mit Alexei Volodin. Auch am Freitag tritt er auf. In sein Soloprogramm hat er neben klassischen die Werke des Jazzpianisten Fred Hersch aufgenommen, der darauf mit seinem Trio auftritt. Dieses spielt Musik von Thelonious Monk und aus dem Great American Songbook.
Hersch tritt am Samstag ein weiteres Mal auf und zwar in einem Rezital. Auf ihn folgt Johanna Summer, welche die Qualitäten der notengebundenen Klassik und des ungebundeneren Jazz verbindet, sie improvisiert auf klassischen Werken von Bach bis Ligeti. Der Pianistin Anna Vinnitskaya gehört die Bühne am Sonntagmorgen.