Polarlicht in der Schweiz: Experten sehen gute Aussichten
Am vergangenen Montag zeigte sich erneut das Polarlicht in der Schweiz. Experten glauben, dass das Spektakel hierzulande noch häufiger zu sehen sein wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Anfang der Woche waren erneut Polarlichter am Schweizer Himmel zu sehen.
- In den hiesigen Breitengraden ist das Naturspektakel eher selten.
- Dennoch meinen Experten, dass es in Zukunft häufiger zu beobachten sein könnte.
Die Schweizer Alpenregion wurde Anfang der Woche erneut mit einem atemberaubenden Naturschauspiel belohnt: Polarlichter am Himmel. Dieses Phänomen ist normalerweise im hohen Norden zu beobachten. Doch dank der erhöhten Aktivität der Sonne konnte dieses Spektakel auch auf dem Säntis bewundert werden.
Polarlichter über der Schweiz
Die Webcam des Säntis zeigte in der Nacht zum Montag gegen 1:50 Uhr einen leicht violett verfärbten Himmel. Es war das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit, dass das Polarlicht in der Schweiz gesichtet wurde. Laut Meteoschweiz war das letzte Mal am 5. November 2023.
Polarlichter sind in unseren Breitengraden eher selten. Dass sie nun auch in der Alpenregion zu sehen sind, liegt an den vielen Eruptionen auf der Sonne. Das erklärt SRF-Meteorologe Felix Blumer gegenüber der «NZZ».
Bei diesen Eruptionen wird Masse aus der Korona, dem äussersten Teil der Sonnenatmosphäre, ausgestossen. Es bildet den sogenannten Sonnenwind oder Sonnensturm.
Die Farbe des Nordlichts
Die Farbe des Nordlichts hängt von den angeregten Atomen und dem Energielevel des Sonnenwindes ab.
Grünes Polarlicht entsteht beispielsweise durch die Interaktion mit Sauerstoffatomen in einer Höhe von etwa 100 Kilometern. Rotes Licht bildet sich hingegen bei etwa 200 Kilometern Höhe. Blaues oder lila Polarlicht entsteht durch die Aktivierung von leichten Gasen wie Wasserstoff oder Helium in grosser Höhe. Violettes Licht durch Stickstoffatome.
«Dazu ist aber viel Energie nötig, wie am vergangenen Montag in der Früh», sagt Blumer.
Das Polarlicht in der Schweiz
Laut Blumer können Interessierte in der Schweiz etwa ein auffälliges Polarlicht sowie zwei bis drei schwache Lichter pro Jahr erwarten. Oft werden diese jedoch von Wolken verdeckt oder sind nur durch lichtstarke Kameras statt mit blossem Auge sichtbar.
Der österreichische Meteorologe und Polarlichtforscher Andreas Pfoser meint gegenüber der «NZZ»: «Aber es sieht vermutlich gut aus, dass wir heuer noch das eine oder andere Polarlicht in der Schweiz sehen werden.» Dies auch deshalb, weil die Sonnenaktivität im Jahr 2025 voraussichtlich ihren Höhepunkt erreichen wird.