Pollen: Allergiker müssen jetzt sogar auf der Skipiste aufpassen
Wegen des warmen Wetters fliegen die Pollen bereits im Januar durch die Luft. Allergiker müssen sich sogar in manchen Skigebieten in Acht nehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das warme Januar-Wetter sorgt für rekordverdächtig frühen Pollen-Alarm.
- Das Allergiezentrum Schweiz warnt: Allergiker sollen ihre Medis griffbereit haben.
- Sogar auf 1600 Metern über Meer wurden schon Hasel-Pollen gemessen.
Der Winter macht auf Frühling! Die hohen Temperaturen um Weihnachten und im Januar sorgen nicht nur für grüne Skipisten.
Auch der Hasel blüht früh wie kaum zuvor. Ab dem 28. Dezember 2022 flogen vielerorts schon erste Pollen durch die Luft, teilt das Allergiezentrum Schweiz (aha!) mit.
Mittlerweile verzeichnen die meisten Messstationen von «MeteoSchweiz» im Flachland bereits mässige Belastungswerte. Der Hasel blüht heuer 20 bis 30 Tage früher als im Mittel der Periode 1991–2020.
Heisst: Früh-Alarm für Heuschnupfengeplagte!
In der Mitteilung des Allergiezentrums wird gewarnt, dass alle, die auf Pollen reagieren, den Kontakt zu diesen vermeiden sollten. Die vom Arzt verschriebenen Medikamente sollten deshalb jetzt griffbereit sein.
Aber Achtung: Auch wenn die Pollen im Flachland die höchste Konzentration aufweisen, treiben sie sich auch in höher gelegenen Destinationen umher.
Auf Anfrage von Nau.ch sagt Bettina Ravazzolo, Allergie-Expertin bei «aha!»: «Tatsächlich wurden auch schon an der Messstation Davos Haselpollen gemessen. Sie liegt auf 1600 Metern über Meer», und ist somit die höchstgelegene Messstation der Schweiz.
«Diese Haselpollen wurden durch die sehr starken Südwestwinde in diese Gebiete transportiert», so Ravazzolo weiter. Die Konzentrationen in den Skigebieten seien zwar nur gering gewesen. Sehr empfindliche Personen können sie aber trotzdem verspüren.
Pollen dürften noch eine Weile in der Luft bleiben
Jene, die besonders stark auf Pollen reagieren, und sich ganz vor Pollen-Kontakt schützen wollen, müssen auf höhere Ski-Gebiete ausweichen. «Mit steigender Höhe verläuft die Vegetationsentwicklung langsamer. In den Bergen ist deshalb gemäss MeteoSchweiz nicht mit Pollen zu rechnen», sagt Ravazzolo.
Der Allergiker-Alarm dürfte so schnell nicht abflachen. Zwar wasche der Regen Pollen aus der Luft, wenn er länger andauert. Aber: «Sobald die Sonne wieder kommt, und die Temperatur über fünf Grad liegt, können Haselkätzchen blühen und ihre Pollen abgeben.»