Private haben Hunderte Zürcher Wohnhäuser an Firmen verkauft

Patricia Shams
Patricia Shams

Zürich,

Privatleute haben in den letzten zehn Jahren über 500 Wohnungen an Firmen verkauft. Die Käufer sind nur selten grosse institutionelle Anleger.

Most livable Cities
Zürich ist Nummer sieben der «Most livable Cities». - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Über 500 private Liegenschaften wurden in zehn Jahren in Zürich an Firmen verkauft.
  • Die Käufer sind häufig Familienunternehmen oder unbekannte Immobiliengeschäfte.

Privatleute haben in den letzten zehn Jahren mehr als 500 Zürcher Wohnliegenschaften an Kapitalgesellschaften verkauft. Das entspricht einer Fläche von mehr als 300'000 Quadratmetern. Also in etwa so gross wie die Zürcher Altstadt rechts der Limmat von Bellevue bis Bahnhof. Das geht aus den Statistischen Jahrbüchern der Stadt Zürich hervor.

Laut einer aktuellen Analyse haben sich die Immobilienpreise seit Mitte 2008 mit der Wirtschaftskrise verdoppelt, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Der Quadratmeter Wohnfläche kostet jetzt 11'000 Franken. Hochgetrieben wurden die Preise nicht nur von Investoren, sondern auch von Hauseigentümern. Weil auch kleinere Liegenschaften gefragt sind, trennten sich viele von altem Familienbesitz, wie die Zeitung mit Verweis auf das Steueramt schreibt.

Häuser gehen kaum unter der Hand weg

Die Verkäufe würden auch von Privaten professionell durchgeführt, es laufe kaum noch etwas über direkte Kontakte. «Ist man nicht bereit den Marktpreis zu zahlen, erhält man in Zürich keine Liegenschaften mehr», heisst es bei der Zürcher Immobilienfirma Ledermann. In einem Viertel der Freihandverkäufe gehen die Immobilien allerdings an Kapitalgesellschaften.

Nur selten kaufen grosse Unternehmen Häuser von Privaten. Die Pensionskassen beispielsweise kaufen pro Jahr im Schnitt nur ein, zwei Liegenschaften von Privatpersonen. Auch die grossen Schweizer Immobilienfirmen kaufen kaum Häuser von Privaten, wie die Zeitung schreibt. Die Grossbanken Credit Suisse und UBS hätten zusammen in zehn Jahren gerade mal 15 Wohnliegenschaften gekauft.

Häufig würden unbekannte Immobiliengeschäfte, die nicht börsenkotiert sind, die Häuser von Privaten kaufen, sagt Martin Brenner von Statistik Stadt Zürich zum «Tages-Anzeiger». Es seien häufig Familienunternehmen, die auf Immobilien setzten, sagt Albert Leiser, Direktor des Zürcher Hauseigentümerverbands. Viele grosse Zürcher Immobilienunternehmer mischen auf dem Markt aufgrund der hohen Preise nur noch teilweise mit.

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