Proteste in Basel gegen Novartis Stellenabbau
Das Wichtigste in Kürze
- Novartist plant über 2000 Stellen zu streichen.
- Mehrere hundert Personen demonstrierten in Basel dagegen.
Gegen den geplanten Abbau von über 2000 Stellen beim Pharmakonzern Novartis haben am Samstag in Basel mehrere hundert Personen protestiert. Sie forderten vom Unternehmen den Verzicht auf diese Massnahme.
Die Kundgebung auf dem Basler Theaterplatz stand unter dem Motto «Mensch vor Marge». Es könne nicht sein, dass über 2000 Menschen geopfert werden, damit die Novartis-Aktionäre noch mehr verdienen, sagte ein Novartis-Mitarbeiter ins Mikrofon.
Beim Konzern vermisse er Wertschätzung und Respekt, weil langjährige Mitarbeiter, die zum Erfolg des Unternehmens beigetragen haben, auf die Strasse gestellt würden, sagte der Votant weiter. Um die guten Arbeitsplätze zu retten, braucht es seiner Ansicht nach die Unterstützung der Politik.
Verschiedene Rednerinnen und Redner gaben zu bedenken, dass es nicht allein um die 2150 Stellen in der Schweiz gehe, die Novartis streichen oder ins Ausland verlagern wolle. Vielmehr habe dieser Abbau auch Auswirkungen auf Zuliefer- und Dienstleistungsbetriebe sowie auf viele Gemeinden.
Gewinnmarge vor Menschen
Kritisiert wurde Novartis unter anderem dafür, dass der Konzern rücksichtslos sei, seine soziale Verantwortung nicht wahrnehme und die Gewinnmarge vor die Menschen setze. Nun müsse Schluss sein mit der Gewinnoptimierung. Novartis wurde zu einem Marschhalt und zum Verzicht auf den Stellenabbau aufgerufen.
Den bevorstehenden Stellenabbau hatte Novartis im September angekündigt. An den Produktionsstandorten Basel, Stein AG, Schweizerhalle BL und Locarno sollen rund 1500 Arbeitsplätze über einen Zeitraum von vier Jahren gestrichen werde. Weitere 700 Stellen im Dienstleistungsbereich sollen ins Ausland verlagert werden.
Zur Protest-Kundgebung in Basel aufgerufen haben die Gewerkschaften Unia und Syna und der Verband Angestellte Schweiz. Nach Schätzung der Veranstalter nahmen rund 800 Menschen an der Kundgebung teil, darunter auch viele aus dem angrenzenden Ausland. Denn auch vielen Grenzgängern droht der Verlust des Arbeitsplatzes.