Prozess gegen Reeder von Schweizer Hochseeflotte
Gestern Montag startete der Prozess gegen einen ehemaligen Reeder der Schweizer Hochseeflotte. Er sei unter Vortäuschung zu Bürgschaften gekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine ehemaliger Reeder der Schweizer Hochseeflotte steht in Bern vor Gericht.
- Er soll dank «inszenierter Machenschaften» zu Bürgschaften gekommen sein.
- Der 66-Jährige sei so für insgesamt fünf Schiffe zu Bürgschaften gekommen.
In Bern hat am Montag der Prozess gegen einen ehemaligen Reeder der Schweizer Hochseeflotte begonnen. Ein Staatsanwalt wirft dem Mann vor, dank «inszenierter Machenschaften» zu Bürgschaften der Eidgenossenschaft gekommen zu sein.
In der Anklageschrift des Staatsanwalts steht: Der heute 66-jährige Reeder ist für insgesamt fünf Schiffe unter Vortäuschung falscher Angaben zu den Bürgschaften gekommen. Vier dieser Schiffe wurden in Japan gebaut, eines in China.
Der Staatsanwalt wirft dem Reeder vor, dem Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) zu hohe Preise angegeben zu haben. Die Summen seien um 20 Prozent über den Beträgen gewesen, die tatsächlich von der Schweiz nach Japan flossen.
«Inszenierte Machenschaften» von Reeder
Weiter habe der Mann mithilfe eines Darlehensvertrags das BWL glauben lassen, die vier Betreibergesellschaften verfügten über genügend Eigenkapital. Es sei darum gegangen, die Bedingungen der Eidgenossenschaft für Schiffsbürgschaften zu erfüllen.
Dieser Darlehensvertrag sei zwischen der Reederei des Schweizers und einer in Hongkong ansässigen Gesellschaft abgeschlossen worden. Hinter der Hongkonger Firma stehe aber niemand anderes als der Schweizer Reeder.
Durch diese «inszenierten Machenschaften» rund um die Bürgschaftsverträge habe der Mann einen Vermögensvorteil von insgesamt rund 127 Millionen Franken erschlichen. Er habe ausserdem den späteren Käufer eines der Schiffe um 3,3 Millionen Franken betrogen.
Prozess wegen Betrug und Urkundenfälschung
Rund um diese angeblichen Täuschungen wirft der Staatsanwalt dem Reeder eine ganze Reihe von Straftaten vor. Es geht um die Vorwürfe des Leistungsbetrugs im Sinn des Bundesgesetzes über die wirtschaftliche Landesversorgung. Zudem um angeblichen Betrug, ungetreue Geschäftsbesorgung, Urkundenfälschung, Erschleichen einer falschen Beurkundung und Unterdrückung von Urkunden.
Am Dienstag will das Gericht den Reeder befragen. Laut einer Mitteilung der Berner Justizbehörden vom vergangenen Dezember bestreitet dieser die Vorwürfe.