Reinach (AG)

Reinach AG: Jetzt spricht die Lehrerin der ausgeschafften Mädchen

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Aargau Süd,

Der Fall zweier Mädchen aus Reinach AG, die nach Sri Lanka ausgeschafft werden, erschüttert die betroffene Schule. Auch die Klassenlehrerin macht sich Sorgen.

Schule
Eines der Primarschulhäuser von Reinach AG. - Primarschule Reinach

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Schülerinnen der Primarschule Reinach wurden ausgeschafft.
  • Die ehemalige Lehrerin der Mädchen aus Sri Lanka macht sich Sorgen.
  • Die Schule will den 14 und 12 Jahre alten Mädchen beim Neustart helfen.

An der Primarschule im aargauischen Reinach sitzt der Schock noch immer tief. Zwei Mädchen aus Sri Lanka wurden kürzlich auf dem Schulweg von der Polizei abgefangen. Der Grund: Jasmy und Rushana mussten zurück in ihr Herkunftsland.

Nun hat sich die ehemalige Klassenlehrerin der Mädchen, Maya Godarzi, zur Ausschaffung geäussert. Gegenüber «Tele M1» sagt sie, Jasmy und Rushana hätten sie gemeinsam mit ihrer Mutter vom Flughafen aus angerufen. «Alle drei haben geweint, ich habe nichts verstanden», schildert Godarzi das emotionale Gespräch.

Reinach
Die Primarschule Reinach AG zeigt Solidarität mit den Mädchen aus Sri Lanka. - Primarschule Reinach

Danach sei die Begleitperson der Familie rangegangen und sie habe den Hörer dem Schulleiter übergeben, so Godarzi.

Die Lehrerin ist besorgt über den Zustand der 14- und 12-Jährigen. Sie sei «erschrocken», als sie ein Foto der Mädchen gesehen habe. Godarzi führt aus: «So habe ich sie noch nie gesehen, mit so einem traurigen Gesicht.»

Spendenaktion bringt 3000 Franken

Jasmy und Rushana im Stich zu lassen, kommt für die Lehrerin nicht infrage. Sie will, wie «Tele M1» berichtet, eine Schule für die beiden finden.

Die Primarschule Reinach will zudem mit einer Spendenaktion ihre Ausbildung finanzieren. Bis jetzt sollen rund 3000 Franken zusammengekommen sein. Die Schwestern wollen in Sri Lanka eine englische Schule besuchen.

sri lanka
Die Flagge von Sri Lanka. (Symbolbild) - AFP

Drei Jahre lang lebten die Mädchen aus Sri Lanka in der Schweiz. Sie galten als gut integriert. Weil aber das Asylgesuch der Mutter abgewiesen wurde, musste die Familie das Land verlassen. Trotz der Bemühungen der Schule, die Behörden vom Gegenteil zu überzeugen.

Die Frau hat den Befehl zur Ausreise dann jedoch nicht befolgt, weshalb die Polizei schliesslich eingriff.

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