Richterswil ZH jagt Abfallsünder mit Videosystem
In Richterswil ZH wird an den Entsorgungsstellen immer wieder Abfall illegal deponiert. Die Gemeinde leistet sich darum jetzt ein Videoüberwachungssystem.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Gemeinde Richterswil ZH stinkt's: Immer wieder werden Abfälle falsch entsorgt.
- Sie installiert darum jetzt ein Videoüberwachungssystem bei allen Sammelstellen.
- Patrick Inder, Leiter der Werke Richterswil, erklärt im Interview, wieso sich das lohnt.
Immer wieder deponieren Unbekannte Kehricht und andere Abfälle an den Entsorgungsstellen in Richterswil ZH. Der Gemeinde am Zürichsee stinkt das gewaltig: Sie richtet darum jetzt eine Videoüberwachung ein, um die Abfallsünder aufzuspüren.
Mit Überwachungssystem auf der Jagd nach Abfallsündern
Alle drei Entsorgungsstellen erhalten ein neues Videoüberwachungssystem, zuvor wurde nur bei der Sammelstelle Kerag gefilmt. Die Kosten und der Installationsaufwand solcher Systeme seien beträchtlich, aber gerechtfertigt, findet Patrick Inder, Leiter der Werke Richterswil.
«Wir erwarten durch die Prävention, dass nicht mehr illegal entsorgt wird. Wir sind der Meinung, das lohnt sich», ist er überzeugt. Mit dem Überwachungssystem auf dem Kerag-Areal habe man sehr gute Erfahrungen gemacht.
«Tatsächlich gab es danach auch noch illegale Entsorgungen, doch es kam zu Verzeigungen.» Wiederholungstäter gäbe es nach einer Busse kaum. «Das kostet 250 bis 300 Franken. Ich glaube schon, dass das sehr effizient ist», sagt Inder.
Kehricht beginnt schnell zu stinken
«Illuster», nennt Inder die Sammlung an Gegenständen schmunzelnd, die illegal abgeladen werden. Meist einfach aus Faulheit, weil man sie an einen zweiten Ort bringen müsste. «Ganz schwierig sind Kehricht und Hausabfälle, die hier entsorgt werden. Jetzt, wo es wärmer wird, ist das ganz schnell eine sehr unappetitliche Sache.»
Die meisten entsorgen ihren Abfall einfach aus Faulheit nicht korrekt, weil sie dafür an verschiedene Orte müssten. Auch Güter einfach mit einem «Gratis zum Mitnehmen»-Schild auf die Strasse stellen kommt immer wieder vor.
Inder weist darauf hin, dass auch das illegal ist. Bei solchen Fällen sucht die Gemeinde jedoch meist zuerst das Gespräch, bevor Bussen gesprochen werden.