Röhre des Lötschberg-Basistunnels bleibt vorerst gesperrt
Eine der beiden Röhren des Lötschberg-Basistunnels bleibt nun noch mehrere Wochen geschlossen. Dies, nachdem Mitte März erneut Wasser eingedrungen ist.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine der beiden Röhren des Lötschberg-Basistunnels bleibt noch mehrere Wochen geschlossen.
- Der Bahnverkehr kann weiterhin abgewickelt werden.
Mitte März ist erneut Wasser und Schlamm in den Lötschberg-Basistunnel eingedrungen. Nun bleibt eine der beiden Tunnelröhren noch mehrere Wochen geschlossen. Der Bahnverkehr kann dennoch abgewickelt werden, da der öffentliche Verkehr wegen der Corona-Epidemie ohnehin reduziert wurde.

Das Bahnunternehmen BLS hat daher beschlossen, die Reinigungsarbeiten im Tunnel ab sofort nur noch in einer statt zwei Schichten weiterzuführen. Dadurch dauerten die Arbeiten zwar länger, doch könne das Bahnunternehmen umsichtiger mit seinen Personalressourcen umgehen. Dies schreibt die BLS in einer Mitteilung vom Freitag.
Aufgrund der aktuellen Corona-Krise hat die BLS auch andere Bau- und Unterhaltsarbeiten auf ihrem Netz neu priorisiert.
Erstmals Anfang Februar
Erstmals drangen am 6. Februar Wasser und Schlamm in den Lötschberg-Basistunnel und behinderten den Zugverkehr. Der Wassereinbruch ereignete sich rund 2,5 Kilometer hinter dem Tunnelportal in Raron VS.
Die Stelle liegt geologisch in einer Kalkschicht mit Karstsystemen. Solche Schichten führten tendenziell mehr Wasser als beispielsweise Granit- und Gneisschichten. Das war bereits beim Tunnelbau klar. Dementsprechend wurde die Tunnelröhre mit Vliesen abgedichtet.
Das eindringende Wasser wurde mit provisorischen Massnahmen im Tunnel gefasst und in Absatzbecken geleitet. Dort konnte sich der Schlamm absetzen und das klare Wasser aus dem Tunnel abgeleitet werden. Dies erklärten Fachleute der BLS im Februar. Mitte Februar konnte der Tunnel wieder vollständig in Betrieb genommen werden.
Kaum einen Monat später drang jedoch erneut Wasser und Schlamm in den Tunnel ein, an der selben Stelle wie zuvor. Einige Tage später konnte eine Tunnelröhre für den Verkehr wieder freigegeben werden.