99 Prozent der Schweizer Sirenen und die Alertswiss-App funktionierten einwandfrei.
Sirenentest quartier
Sirenen können Leben retten. Vorausgesetzt, sie funktionieren richtig. Dafür gibt es den Sirenentest. (Archivbild) - Keystone

99 Prozent der stationären Sirenen in der Schweiz haben bei den jährlichen Tests am Mittwoch einwandfrei funktioniert. Auch die Informationsmeldungen über die Alertswiss-App wurden wie erhofft ausgelöst. Insgesamt wurden dabei über 14 Millionen Push-Meldungen verschickt, wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) im Anschluss an die Tests mitteilte.

Um 13.30 Uhr heulten demnach fast alle der über 5000 stationären Sirenen der Schweiz. Bereits in den vergangenen zwei Jahren bestanden 99 Prozent aller Anlagen schweizweit den Test für den Ernstfall. 2021 waren es 98 Prozent. «Durch die jährlichen Tests der Sirenen und eine allfällige Reparatur ist es möglich, die hohe Funktionsfähigkeit des Systems zu erhalten», sagte ein Sprecher des Babs auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

In den Kantonen Zug und Basel-Stadt funktionierten beim jüngsten Test beispielsweise alle in Betrieb stehenden Sirenen einwandfrei. In Zürich und in Solothurn heulten jeweils 99 Prozent der stationären Sirenen auf. Zu den rund 2200 im Einsatz stehenden mobilen Sirenen lag am frühen Mittwochabend keine detaillierte Analyse vor. Letztere kommen laut dem Babs insbesondere in dünn besiedelten Gebieten oder beim Ausfall stationärer Sirenen als Ergänzung des Sirenennetzes zum Einsatz.

Stationäre und mobile Alarmierung

Gegen 600 stationäre Sirenen werden derweil auch gleichzeitig bei einem Wasseralarm eingesetzt. Die stationären Sirenen können heute über eine Fernsteuerung (Polyalert) zentral, in der Regel von der Kantonspolizei, ausgelöst werden. Fehlerhafte Sirenen müssen von den Behörden laut der entsprechenden Verordnung innerhalb von zwei Monaten nach der Erkennung der Störung ausgewechselt werden.

Dass die Schweiz überhaupt über ein flächendeckendes Sirenennetz verfügt, ist keine Selbstverständlichkeit. Deutschland verzichtet seit 1993 auf ein solches – dies aus Kostengründen und weil sich mit dem Ende des Kalten Krieges die Sicherheitslage änderte. In der Schweiz steht ein Verzicht auf das flächendeckende Sirenennetz aber nicht zur Debatte. Sirenen sind laut dem Babs etwa deutlich ausfallsicherer als andere Alarmierungssysteme und benötigten teilweise keinen Strom.

Bei einem echten Sirenenalarm ist die Bevölkerung aufgerufen, «Radio zu hören, die Anweisungen der Behörden zu befolgen und die Nachbarn zu informieren», heisst es auf der Babs-Website.

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