SBB erhöht Zahl der Überwachungskameras deutlich
Seit 2015 kamen fast 10'000 Kameras dazu: Die SBB hat die Überwachung in Zügen und Bahnhöfen zuletzt intensiviert. Genauso wie andere ÖV-Betreiber.
Das Wichtigste in Kürze
- Der ÖV wird in der Schweiz immer besser überwacht, zeigen neue Zahlen.
- Die SBB hat beispielsweise seit 2015 fast 10'000 neue Kameras in Betrieb genommen.
- Schweizweit werden Pendler von über 36'000 Kameras beobachtet.
Die Videoüberwachung im öffentlichen Verkehr nahm in den vergangenen Jahren massiv zu. 2015 hatte die SBB in Zügen und Bahnhöfen 14'600 Kameras installiert. Heute betreiben sie gemäss eigenen Angaben 24’400 Aufnahmegeräte, wie der «SonntagsBlick» schreibt.
Dafür gebe es aber gute Gründe, sagt die Schweizerische Bundesbahn. «Videoüberwachung ist Bestandteil unseres Sicherheitskonzepts», wird eine Sprecherin zitiert. So könne der Sicherheitsstandard für Mitarbeiter und Kunden erhöht werden.
Doch nicht nur die SBB rüstete zuletzt auf. Die BLS vervielfachte die Zahl ihrer Kameras in zehn Jahren von 630 auf 2880. Die Rhätische Bahn von 95 auf 1723.
In den Zügen der Südostbahn stieg die Zahl der Kameras seit 2017 von 380 auf 1910. Die Basler Verkehrsbetriebe haben in ihren Bussen und Trams mittlerweile 1622 Überwachungskameras installiert, die Verkehrsbetriebe Zürich 2688, Postauto rund 1200.
SBB erntet Kritik wegen Gesichtserkennung
Pendlerinnen und Pendler sind demnach mit mehr als 36’000 Kameras konfrontiert. Die Überwachungssysteme der vielen kleineren Transportunternehmen im Land sind dabei nicht berücksichtigt.
Die SBB geriet erst kürzlich wegen ihrer Überwachungsmassnahmen in die Kritik. Grund dafür war die geplante Installation von Kameras mit Gesichtserkennung an Bahnhöfen. Die SBB wies die Vorwürfe zurück. Es werde an Bahnhöfen keine Gesichtserkennung eingesetzt, heisst es vonseiten der Bahn.
Nicht nur im ÖV nimmt die Zahl der Überwachungskameras indes zu. Auch Städte und Gemeinden rüsten gemäss «SonntagsBlick» immer mehr auf. Allerdings gibt es schweizweit und in vielen Kantonen kaum verlässliche Daten.