SBB Sicherheitspersonal kritisiert käufliche Gleis-Fotos

Angelika Meier
Angelika Meier

Rapperswil-Jona,

Die SBB erlauben Fotos auf Gleisen gegen hohe Gebühren. Das sorgt sogar intern für Stunk.

Sara Bachmanns Gleis-Foto der SBB sollte verboten worden sein.
Sara Bachmanns Gleis-Foto der SBB sollte verboten worden sein. - Instagram/Brack.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SBB erlauben Fotos auf ihren Gleisen gegen hohe Gebühr.
  • Solche Bilder sorgen auf Instagram immer wieder für Stunk.
  • Sogar Mitarbeiter fordern ein Verbot.

Ein Hochzeitspaar lächelt verliebt von den Gleisen der SBB. Das Bild, mit dem der Online-Shop Brack.ch für ein Fotoalbum warb, sorgt für Stunk. Denn: Die Bundesbahnen lassen Fotoshootings auf Gleisen zu – gegen eine hohe Gebühr.

Ab 2000 Franken kostet der Spass, der von Mitarbeitern begleitet wird. Diese sperren die Gleise falls notwendig etwa ab.

Die hohen Gebühren rechtfertigt man so: «Da darf zu keinem Zeitpunkt ein Fehler passieren.»

SBB
Dieses mittlerweile gelöschte Foto von Brack.ch wurde durch die SBB bewilligt. - Twitter/Lokifuehrer

Dass Fotos auf den Gleisen käuflich sind, sorgt sogar intern für Empörung. Ein Sicherheits-Projektleiter der SBB Sicherheit nervt sich auf Twitter über das Brack.ch-Foto.

«Autsch. Das geht gar nicht. Das Fotografieren im oder am Gleis ist gefährlich und sollte vermieden werden.»

Die Erklärung eines Lokführers, das Bild sei «sogar unter Begleitung der SBB geschossen» worden, beruhigt ihn nicht. Im Gegenteil. «Echt? Dann müssen wir mal unsere Bestimmungen prüfen, wenn wir solche Fotos zulassen.»

Sara Bachmann SBB
Für dieses Foto, das nicht auf SBB-Gelände entstand, sollte Sara Bachmann eine Anzeige kassieren. - zVg

Tatsächlich erstaunt die Erlaubnis gegen Bezahlung. Denn eigentlich versteht die SBB keinen Spass, wenn es um Gleisfotos geht. Als Moderatorin Sara Bachmann (39) ein Foto neben den Gleisen postete, wollte man ihr eine Anzeige aufbrummen.

Begründung: «Das Betreten von Bahnanlagen ist lebensgefährlich und Privatpersonen können die Gefahren nicht richtig einschätzen.»

Die Anzeige wurde von der Staatsanwaltschaft aber abgeschmettert. Denn Sara stand weder auf den Gleisen, noch befand sie sich überhaupt auf SBB-Gelände.

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