SBB und Swisscom kämpfen mit Bundesrat Berset für Lohngleichheit
Vor drei Jahren setzte Bundesrat Berset die Charta für Lohngleichheit auf. Heute bekommt sie 34 neue Unterschriften. Unter anderem von SBB und Swisscom.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor drei Jahren rief Bundesrat Berset seine Charta für Lohngleichheit ins Leben.
- Noch immer verdienen Frauen im öffentlichen und privaten Sektor weniger, als Männer.
- Heute haben unter anderem SBB, Swisscom und diverse Banken die Charta unterzeichnet.
Gleiche Chancen, gleiche Pflichten, gleicher Lohn. Im Jahr des zweiten Frauenstreiks hat die Schweiz über Gleichstellung debattiert, wie zuvor lange nicht mehr. Immer wieder ein Thema: Die Lohngleichheit.
Dennoch besteht zwischen Frauen und Männern noch immer ein unerklärbarer Lohnunterschied von 35 Prozent. Unerklärbar, weil weder Ausbildung, noch Erfahrung oder Position den Unterschied erklären können. Der einzige erkennbare Unterschied: Das Geschlecht.
Frauen verdienen 657 Franken weniger im Monat
Die Frauen verdienen monatlich im Durchschnitt 522 Franken – das sind fast sechs Prozent – weniger, als ihre männlichen Kollegen. Blickt man nur auf die Privatwirtschaft, ist der Unterschied gar noch grösser. Der Männer-Lohn liegt mehr als 8 Prozentpunkte über jenem der Frauen. Da sind monatlich 657 Franken, jährlich knapp 9000 Franken.
Die Zahlen hat das Bundesamt für Statistik (BfS) erhoben. Der Bund ist es auch, der als gutes Beispiel voran gehen will. Darum hat Bundesrat Alain Berset vor drei Jahren die Charta für Lohngleichheit aufgesetzt.
Unterschrift für Fairness
Bisher haben rund 16 Kantone, 86 Städte und Gemeinden die Charta unterzeichnet. Damit bekennen alle sich zur Lohngleichheit und gewährleisten, dass diese auch regelmässig überprüft wird.
Die Versprechen sollen auch auf Dritte überschwappen. So versprechen die Unterzeichner nicht nur, bei sich selber die Lohngleichheit zu kontrollieren. Sie tun gleiches auch bei den Unternehmen, an die sie Aufträge vergeben.
Auch SBB und Swisscom mit dabei
Heute wuchs die Unterschriftenliste der Charta für Lohngleichheit um deren 34 Signaturen an. Mit dabei: Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), die PH Zürich oder die Fachhochschulen Nordwestschweiz (FHNW) und Graubünden.
Auch die ganz grossen haben heute die Feder gezückt. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB und die Swisscom haben sich heute zur Lohngleichheit bekannt.
Für die Unternehmen bedeute dies nun, die Lohngleichheit ihrer Angestellten regelmässig auf Unterschiede zu prüfen. Und, werden Lohnunterschiede festgestellt, nachzuweisen, dass diese andere Gründe haben, als das Geschlecht der Angestellten. Sollte sich keine Erklärung für den Lohnunterschied finden, heisst es: Lohnerhöhung.