Schlechte Ernte beim Brotweizen 2024 - Branche will mehr Importe
Wegen des nassen Frühlings und Frühsommers fällt die Ernte an Brotweizen und Gerste 2024 um einen Drittel tiefer aus als im Vorjahr. Die Branchenorganisation Swissgranum beantragt zusätzliche Importmengen. Zudem fordert sie eine Ausnahmebilligung für tiefere Qualitätsstandards beim Brotgetreide.
Bei der Ernteprognose stützt sich die Organisation auf Rückmeldungen von 30 Sammelstellen von Ende August, wie Swissgranum am Donnerstag mitteilte. Diese Sammelstellen bilden 42 Prozent des Gerste- und 60 Prozent des Brotweizenmarkts ab.
Neben der geringeren Erntemenge befiel je nach Region auch Schimmel die Äcker. In Mitleidenschaft gezogen sind auch Qualitätsparameter wie das Hektolitergewicht. Die Ernten fielen regional sehr unterschiedlich aus.
Schlechte Prognosen trotz unvollständiger Daten
Nach der Augusterhebung geht die Branche von einer um einen Drittel verminderten Ernte für die Getreidesorten aus. Allerdings war die Übernahme des Brotgetreides bei der Erhebung erst zu 95 Prozent abgeschlossen.
Aufgrund dieser ersten Ernteeinschätzung ergreift Swissgranum verschiedene Massnahmen. So beantragt der Branchenverband beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), die Freigabe der letzten Teilmenge des Importkontingents für Brotgetreide vom November auf den Oktober vorzuziehen. Auch soll das BLW das Zollkontingent für Brotgetreide Anfang November um 20'000 Tonnen erhöhen.
Massnahmen zur Sicherung der Versorgung
Für Hochproteinweizen verlangt die Branche bis Juni 2025 eine Ausnahme vom Swissness-Qualitätsstandard. Dieser Antrag stammt vom Dacherband Schweizerischer Müller. Mit diesen Massnahmen könne der Markt mit Brotgetreide versorgt werden, schrieb Swissgranum.
Der Mitteilung zufolge ist es für abschliessende Urteile über die Erntequalität zu früh. Die Ergebnisse dazu liegen demnach erst im Oktober vor. Ende Oktober nimmt der Verband eine neue Lagebeurteilung vor.