Schweiz hat fünf weitere Kandidaturen im Köcher
Heute Donnerstag wurden weitere kulturelle Bräuche und Konzepte zur Unesco-Liste hinzugefügt. Die Schweiz hätte auch noch weitere Kandidaten für die Liste.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Donnerstag wurde der Umgang mit Lawinengefahr als Kulturerbe bei Unesco aufgenommen.
- Neben Jodel und der Alpsaison hätte die Schweiz noch weitere Kandidaten parat.
Die Schweiz ist mit zwei Anlässen auf der Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes vertreten. Es sind das die Basler Fasnacht und das Winzerfest von Vevey VD. Als drittes Kulturerbe wurde heute Donnerstag der Umgang mit Lawinengefahr in die Liste aufgenommen.
Das Bundesamt für Kultur (BAK) hat fünf weitere Kandidaturen für einen Eintrag in die Liste im Köcher. So soll der Jodel als immaterielles Kulturerbe anerkannt werden. Diese Tradition ist gemäss dem BAK eng verbunden mit dem Kultur- und Vereinsleben.
Die altertümliche Singtechnik, einst zur Verständigung über weite Distanzen entwickelt, finde sich zudem nicht nur in der Schweiz. Damit sei eine gemeinsame Kandidatur mit anderen Alpenregionen denkbar.
Alpsaison und Uhrmacherhandwerk
Der Alpsommer ist eine weitere Kandidatur. Er veranschauliche die wirtschaftliche und kulturelle Rolle der Landwirtschaft, schreibt das BAK. Die Alpsaison umfasse zahlreiche handwerkliche Fertigkeiten und gesellschaftliche Praktiken wie Alpauf- und -abzüge, Lieder, Erzählungen und Feste.
Ohne Uhrmacherhandwerk ist die moderne Schweiz nicht denkbar. Deshalb soll auch diese traditionelle Fertigkeit in der Liste Aufnahme finden. Im weiteren sind Schweizer Design und Typografie weltweit verbreitet. Sie sind von verschiedenen Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts geprägt und zeigen die Meisterschaft der Schweiz bei der visuellen Kommunikation. Diese Tradition soll ebenfalls auf die Liste und dort die Aktualität ihres Erbes aufzeigen.
Prozessionen von Mendrisio
Als dritter Anlass neben Winzerfest und Basler Fasnacht auf die Unesco-Liste sollen die Karwoche-Prozessionen von Mendrisio TI. Diese erinnern an das letzte Abendmahl und die Kreuzigung Christi. Die feierlichen Umgänge sind seit dem 17. Jahrhundert belegt.
Neben der religiösen haben die beiden Prozessionen am Gründonnerstag und am Karfreitag handwerkliche und künstlerische Aspekte. So beleuchten kunstvoll gestaltete Bilder, die «transparenti», den Umzug. Einige dieser Leuchtbilder sind über hundert Jahre alt. Dieses Dossier ist laut dem BAK bereits bei der Unesco eingereicht und das Prüfverfahren läuft.