Schweizer Forscher mahnen Städte beim Umgang mit Wasser
Wasserkrisen betreffen weltweit mehrere Grossstädte. Schweizer Forschende empfehlen jetzt neue Wege, um widerstandskräftiger zu werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Weltweit kämpfen Grossstädte mit Wasserkrisen.
- Schweizer Experten zufolge muss das Wassermanagement überdacht werden.
- Die Widerstandskraft gegen Dürreprobleme soll erhöht werden.
Städte müssen Schweizer Expertinnen und Experten zufolge ihr Wassermanagement überdenken. Um die Widerstandskraft gegen zunehmende Dürreprobleme zu erhöhen, brauche es neue Wege, hiess es von Forschenden der Eidgenössischen Wasserforschungsanstalt (Eawag).
Grossstädte rund um den Globus wie San Francisco, Kapstadt oder Barcelona kämpfen mit wiederkehrenden Wasserkrisen. Das schrieb die Eawag in einer Mitteilung vom Dienstag. Grund dafür seien Klimawandel, knapper werdende Wasserressourcen und die rasant wachsende Stadtbevölkerung.
Eine Lösung könnte den Forschenden zufolge sein, das Wasser lokal zu recyceln, um während Dürreperioden eine zusätzliche Wasserquelle zu haben.
Kleinkläranlagen in einzelnen Gebäuden
Forschende der Eawag und der Universität Berkley untersuchten weltweit Grossstädte, die in den letzten Jahren erfolgreich zirkuläre Wege eingeschlagen haben. Christian Binz von der Eawag erklärt: «Ziel ist es, dass nicht jede Stadt von null anfangen muss, wenn sie innovative Wassersysteme planen, bauen und betreiben will.»
Eine mögliche Lösung ist demnach, einzelne Gebäude mit eigenen Kleinkläranlagen auszustatten, das Wasser direkt vor Ort zu behandeln. Ein entsprechendes Projekt gibt es in San Francisco. Das aufbereitete Wasser wird dann im Gebäude zur Toilettenspülung, zum Wäschewaschen oder zur Bewässerung wiederverwendet.
Ein anderer Weg für das urbane Wassermanagement sei der Aufbau einer Kreislaufwirtschaft auf der Ebene von Stadtquartieren. So könnten neben Brauchwasser auch Elektrizität, Dünger und Wärme produziert werden.