Schweizer geben Trinkgeld im Restaurant am liebsten in bar

Keystone-SDA
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Zürich,

Auch wenn Schweizer und Schweizerinnen in Restaurants mehrheitlich digital bezahlen, geben sie das Trinkgeld in Bar.

Tringeld
In vielen Betrieben schlägt sich das bei den Trinkgeld-Einnahmen nieder. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz geben die Menschen grosszügig Trinkgeld.
  • Auch wenn das Zahlen digitaler wird, halten die Kunden beim Trinkgeld am Bargeld fest.
  • In Restaurants ist der Trinkgeldanteil höher im Vergleich zu anderen Bereichen.

Schweizerinnen und Schweizer geben in bedienten Restaurants mit grosser Mehrheit Trinkgeld. Auch wenn das Zahlen immer digitaler wird, halten die Kunden beim Trinkgeld somit am Bargeld fest.

Obwohl in der Schweiz ein Trinkgeldanteil in der regulären Rechnung enthalten ist, geben rund 85 Prozent zusätzlich ein Trinkgeld obendrauf.

Geld
Ein gedeckter Tisch in einem Restaurant. (Symbolbild) - Pixabay

Der Trinkgeldanteil ist in Restaurants somit deutlich höher als etwa in den Bereichen Beauty und Wellness (45%). Bei Bars und bei Transportdienstleistungen sind es nur 421 Prozent. Wie einer am Donnerstag vorgestellten Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Zusammenarbeit mit dem Zahlungsdienstleister Worldline zu entnehmen ist.

Deutliche Unterschiede zwischen den Sprachregionen

Zwischen den Sprachregionen gibt es im Trinkgeldverhalten deutliche Unterscheide. So geben rund 87 Prozent der Deutschschweizer Trinkgeld im Restaurant. In der Romandie sind es nur 82 Prozent und im Tessin gar nur 71 Prozent.

Auch beim Einkommen unterscheidet sich das Trinkgeldverhalten. Bei Personen mit einem Monatseinkommen unter 6000 Franken geben vier von fünf Personen Trinkgeld. Bei einem monatlichen Haushaltseinkommen von über 9000 Franken ist der Anteil mit 91 Prozent spürbar höher.

Vermögensverwaltung
Vermögensverwaltung. (Symbolbild) - Keystone

Es gibt verschiedene Motivationen, warum Schweizerinnen und Schweizer im Restaurant dem Servicepersonal einen Zustupf geben. «Mit ihrem Trinkgeld wollen vier von fünf Befragten vor allem ihre Dankbarkeit gegenüber der Bedienung zum Ausdruck bringen.» Das sagte Studienautor und ZHAW-Forscher Marcel Stadelmann bei der Präsentation der Studie.

Je rund ein Drittel war der Meinung, dass das Personal wegen des tiefen Lohns auf das Trinkgeld angewiesen ist. Oder sie wollen der Bedienung eine Freude machen. Für weitere 31 Prozent gehört es in der Schweiz zur sozialen Norm, Trinkgeld zu geben. «Überraschenderweise ist diese Einschätzung bei jüngeren Personen deutlich stärker ausgeprägt als bei älteren», sagte Stadelmann weiter.

Trinkgeld weiterhin in Bar

Der digitale Wandel ist beim Trinkgeld derweil bisher noch nicht angekommen. Drei Viertel der Befragten geben das Trinkgeld noch in bar. Lediglich knapp ein Viertel bevorzugen eine Debit- oder Kreditkarte und nur ein Prozent nutzt das Smartphone.

Auch wenn die Rechnung mit der Karte bezahlt wird, zahlten ein Viertel der Befragten in der Deutschschweiz das Trinkgeld in bar aus. In der italienischsprachigen Schweiz liegt der Anteil bei einem Drittel und in der Romandie sogar bei 40 Prozent.

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Zwei Kreditkarten von Visa und Mastercard in einer Geldbörse. (Symbolbild) - picture alliance / dpa

«Viele Kunden haben beim bargeldlosen Zahlen das Gefühl, dass das Geld so nicht direkt beim Personal ankommt.» So erklärte Stadelmann die Vorliebe für das Bargeld. In der Regel sei dies aber kein Problem, sagte er auf Nachfrage weiter.

Der Gastronom könne an den digitalen Zahldaten ersehen, wie hoch das Trinkgeld war und den Betrag entsprechend verteilen. In der Praxis werde es in den Betrieben aber unterschiedlich gehandhabt.

Für die repräsentative Studie wurden online knapp 1200 Personen zwischen 18 und 76 Jahren in den drei grossen Sprachregionen der Schweiz befragt.

Kommentare

User #3910 (nicht angemeldet)

Man sollte dieses Trinkgeld nun endlich definitiv abschaffen - und den Leuten einen richtigen AHV-Versichertenlohn geben!!! Dafür halt einmalig alles um 10% teurer - dann hätte man das endlich diskutiert.

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