Um die Gletscher zu retten, werden Anwohner, Forscher und Bergbahnen kreativ. Die Massnahmen können die Gletscherschmelze aber nicht vollständig aufhalten.
Gletscher
Der Rhonegletscher wird von weissen Decken geschützt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Klimawandel sorgt dafür, dass die Schweizer Gletscher immer schneller schmelzen.
  • Es gibt verschiedene Methoden, mit welchen die Gletscherschmelze verzögert werden kann.
  • So werden Gletscher abgedeckt, beschneit und gezüchtet.
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Die Schweiz ist bekannt für ihre Gletscher. Auch bekannt ist, dass diese Gletscher wegschmelzen – gerade bei dieser Hitze. Um die Gletscherschmelze zu verringern oder gar aufzuhalten, greifen Anwohner und Bergbahnen zu verschiedenen Massnahmen, um «ihre» Gletscher zu schützen.

Rhonegletscher wird zugedeckt

Der Rhonegletscher etwa wird seit zehn Jahren jeden Frühling von weissen Decken eingehüllt. Ein Ereignis, über das jetzt sogar über die Landesgrenzen hinaus berichtet wird. Die britische «Daily Mail» beschreibt, wie die Einheimischen alljährlich den Gletscher hinaufwandern «um ihn mit weissen Decken zu bedecken.»

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Das mit Planen abgedeckte Gletscherende des Rhonegletschers, oberhalb von Gletsch am Furkapass am Samstag, 24. Juni 2017.
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Touristen besuchen die mit Planen abgedeckte Eisgrotte am Gletscherende des Rhonegletscher oberhalb von Gletsch am Furkapass, am Montag, 3. September 2018.
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Decken beschützen den Rhonegletscher (13. September 2018)

Diese weissen Decken sind UV-resistent, isolieren und reflektieren das Licht, um so den Gletscher vor der Hitze zu schützen. Erst vergangenen Mittwoch wurden zusätzliche Decken auf dem Gletschersee über Gletsch VS, in der Nähe des Furkapasses, platziert.

Titlisgletscher wird eingeschneit

Eine andere Methode wenden die Titlis-Bahnen an. Der Titlisgletscher wird mithilfe von Kunstschnee geschützt. Beim sogenannten «Snow Farming » wird Kunstschnee produziert und über den Sommer gelagert. Im Falle der Titlis-Bahnen eben auf dem Gletscher.

Auf dem Titlis Gletscher will man trotz Klimawandel auch in 50 Jahren noch Skifahren können. - Nau

Diese Schutzmassnahme zeigte bereits erste, kleine Erfolge. «Es gibt Stellen, an denen der Gletscher zugelegt hat!», freute sich Peter Reinle, Marketingleiter der Titlis-Bahnen im Februar. Zudem wird auch der Titlis im Sommer mit weissem Flies abgedeckt, was gerade asiatische Touristen zu begeistern scheint.

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Auf dem Titlis werden rund 6'000 Quadratmeter Flies verlegt, durch welches bis im Herbst bis zu 1.5 Meter Eishöhe geschützt werden soll. - Keystone

Ganz aufhalten lässt sich die Gletscherschmelze damit nicht, aber immerhin herauszögern.

Im Graubünden werden Gletscher gezüchtet

Eine weitere, experimentelle Methode, wird im Engadin am Morteratschgletscher getestet. Ein Forscher versucht sich dort an der «Züchtung» von Gletschern, wie SRF berichtete. Schmelzwasser wird im Sommer gesammelt und anschliessend im Winter wieder zu Schnee und Eis umgewandelt.

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Blick auf einen Eis-Stupa, aufgenommen am Donnerstag, 1. Dezember 2016, im Val Roseg in Samedan. Der Stupa soll so gross wie ein Mehrfamilienhaus werden und auf die schwindenden Gletscher aufmerksam machen. Erstellt wurde er vom Engadiner Glaziologen Felix Keller, dem Architekten Conradin Clavuot und dem indischen Erfinder des Eiskegels, Sonam Wangchuk. - Keystone

Mit einem echten Gletscher haben die sogenannten Eis-Stupas aber wenig gemeinsam. Sie erinnern eher an Eispyramiden, welche auch in einem Garten Platz hätten.

Ebenfalls im Engadin startet im August ein weiteres Pilotprojekt zur Rettung der Gletscher. Ein Gletscher im Skigebiet am Corvatsch bei Silvaplana soll dank Schmelzwasser-Recycling ganzjährig mit Schnee bedeckt werden können.

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