Schweizer Zoll beschlagnahmt immer mehr illegale Zigis
Dieses Jahr könnte einen neuen Höchststand beim Schmuggel von illegalen Zigaretten erreichen. Bereits 26 Schmuggler wurden vom Schweizer Zoll erwischt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Schweizer Zoll konnte dieses Jahr bereits 26 Zigarettenschmuggler festnehmen.
- Ein Grossteil der Schmuggelware wurde am Flughafen Genf gefunden.
- Es könnte ein Rekordjahr für die Beschlagnahmung von illegalen Zigaretten werden.
Die Schweizer Grenzbeamten haben alle Hände voll zu tun – wegen Zigaretten. Der illegale Zigarettenhandel gehört zu den profitabelsten Bereichen der Kleinkriminalität und Organisierten Kriminalität.
Im aktuellen Jahr könnte ein neuer Höchststand bei der Beschlagnahmung von illegalen Zigaretten durch die Schweizer Grenzschutzbeamten erreicht werden.
Bis jetzt wurden 600'000 Stück sichergestellt und 26 Personen festgenommen – hauptsächlich am Genfer Flughafen. Im Vergleich dazu gab es im gesamten Jahr 2023 nur 28 Festnahmen. Im Vorjahr sind es lediglich zehn gewesen, so RTS.
In den Gepäckstücken dieser Personen werden durchschnittlich 125 Stangen entdeckt, was jedes Mal etwa 25'000 Zigaretten entspricht.
Zigarettenschmuggler aus verschiedenen Ländern
Donatella Del Vecchio vom Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit sagt: «In diesen Fällen kann man sagen, dass es sich um Zigarettenschmuggler handelt.» Sie kämen hauptsächlich aus der Türkei, der Demokratischen Republik Kongo und Ägypten.
Diese Länder hätten alle eines gemeinsam: Tabakprodukte sind dort billiger als in Westeuropa. Die Schmuggler würden planen, nach Frankreich zu reisen, wo eine Packung Zigaretten etwa elf Euro kostet.
Auch auf der französischen Seite ist die Problematik bekannt. Bruno Rayne, französischer Zollbeamter, erklärt: «Es handelt sich um Personen, die ins Ausland reisen und über den Flughafen Genf einreisen.» Sie würden dann nach Frankreich zurückkehren und die Zigaretten illegal weiterverkaufen.
Rayne beschreibt das aktuelle Phänomen als «Ameisenhandel» – ein stetiger Strom in kleinen Mengen.
Kriminelle produzieren in lokalen Fabriken
Zum Sender sagt Rayne: «Es gibt die Schmuggelzigaretten, die als Überschuss produziert und von den Kriminellen in offiziellen Fabriken in Osteuropa eingesammelt werden.» Und dann gebe es noch gefälschte Zigaretten aus illegalen Fabriken in Belgien und den Niederlanden.
Die Kriminellen würden es bevorzugen, lokal zu produzieren. So seien sie laut Rayne näher an den Endkunden.
Daniel Brombacher, Direktor der neuen Europäischen Beobachtungsstelle für Organisierte Kriminalität (GI-TOC), erklärt: «Dieser Trend begann während der Covid-Pandemie aufgrund der Reisebeschränkungen und verstärkte sich nach der russischen Invasion in der Ukraine.»
Solche illegalen Fabriken wurden in der Schweiz jedoch bislang nicht entdeckt.