Schwyz hat viele gewaltbereite Rechtsextreme
Der «Ku-Klux-Klan-Aufmarsch» in Schwyz wirft ein Licht auf den Rechtsextremismus in der Schweiz. Er ist ein eher ländliches Phänomen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Skandal an der Schwyzer Fasnacht hat mutmasslich einen rechtsextremen Hintergrund.
- Die Szene ist ein vorwiegend ländliches Phänomen.
Am Montagabend marschierten zwölf Personen im Tenu des rassistischen, antisemitischen und antikatholischen Ku-Klux-Klans durch Schwyz. Es handelt sich mutmasslich um eine Gruppe Rechtsextremer.
Laut dem Sicherheits-Bericht des Nachrichtendienst des Bundes (NDB) gibt es in der Schwund rund 350 gewaltbereite Rechtsextreme. Rund ein Viertel bis ein Drittel dieser Personen seien als gewalttätig anzusehen. Die rechtsextremen Schweizer bewegen sich laut dem NDB vorwiegend in ländlichen Regionen, etwa in Schwyz, dem Aargau oder in St. Gallen.
Die genauen Zahlen zu den einzelnen Kantonen möchte der NDB nicht bekannt gebeben.
Im Herbst 2016 fand in Unterwasser ein Neonazi-Konzert statt. Rund 6000 Personen nahmen an dem Anlass teil. Der NDB zieht aber nach dem Grossanlass folgendes Fazit: «Sie (die Rechtsextremen) deutet den Umstand, dass die Veranstaltung in der Schweiz stattfinden konnte, nicht als Signal dafür, hierzulande sichtbarer werden zu können.»
Versteckte Szene
Generell agiere die rechtsextreme Szene im Verdeckten. Dies bedeute aber nicht, dass der Rechtsextremismus sein «Gewaltpotenzial» verloren habe. Teile der Szene seien bewaffnet.
Ausserdem gebe es Wehrsport-Übungen. Laut NDB sei die Szene nicht am «ausdörren». 2018 reisten mehrere Schwyzer Neonazis nach Deutschland.
Sie feierten mit 1000 bis 1500 gleichgesinnten den Geburtstag von Adolf Hitler. Bereits zuvor hat ein Austausch mit deutschen Rechtsextremen stattgefunden.
Jüngst versuchten Rechtsextreme in Basel für Ihre Anliegen und gegen den UNO-Migrationspakt zu demonstrieren. Die Gegendemonstranten waren aber zahlenmässig weit überlegen.