Spital Thusis schliesst unrentable Geburtsabteilung
Das Spital Thusis stellt seine Geburtshilfe ein – eine Entscheidung mit Folgen.

Im Spital Thusis (GR) werden keine Kinder mehr auf die Welt kommen. Die seit September wegen Fachkräftemangel geschlossene Geburtsabteilung wird permanent geschlossen, wie das Spital am Mittwoch vor den Medien erklärte. Die unrentable Abteilung soll das finanziell schlingernde Spital nicht weiter belasten.
Die Entscheidung hatten die Delegierten der 24 Gemeinden der Gesundheitsregion Albula und Viamala am Dienstagabend einstimmig getroffen, wie der Stiftungsratspräsident von Gesundheit Mittelbünden, Christian Rathgeb, ausführte. «Seit einem Jahr kämpfen wir um Lösungen, leider ohne Erfolg», sagte der ehemalige FDP-Regierungsrat an der Pressekonferenz in Thusis.
Keine Illusion: Sanierungsplan vorgestellt
Die Entbindungsstation des Regionalspitals ist seit September wegen Fachpersonalmangels geschlossen. Seither unterzeichneten fast 4000 Menschen eine Online-Petition, um die Schliessung zu verhindern. Doch nun ist die Entscheidung endgültig.
«Eine Weiterführung nach dem aktuellen Modell wäre eine Illusion gewesen», betonte Rathgeb. Mit der vorgestellten Sanierung könne das Spital jährlich eine Million Franken einsparen. Es würden vier Stellen abgebaut.
Die Zukunft des Spitals
Zuletzt betreute das Geburtshilfeteam etwa 150 Geburten im Jahr. Nun bietet das Spital noch gynäkologische, elterliche und physiotherapeutische Beratungsleistungen an.
Das Spital Thusis schrieb in den letzten Jahren rote Zahlen. 2023 überstieg das Defizit acht Millionen Franken. Um die Effizienz zu steigern, wurden in den letzten anderthalb Jahren achtzig Massnahmen umgesetzt, die zu Einsparungen von 1,5 Millionen Franken führten. Ende Februar waren im Spital 234 Personen beschäftigt.