St. Galler Kulturmuseum zeigt fotografische Zeitreisen

Im Kulturmuseum St. Gallen zeigt «Foto Gross» bis August den Wandel der Stadt – ergänzt mit Eindrücken aus Arbeitswelt, Freizeit und Luftbildern der Ostschweiz.

Die Ausstellung
Die Ausstellung «Foto Gross» zeigt das sich verändernde Gesicht von St. Gallen. - Kulturmuseum St.Gallen

Im Kulturmuseum in St. Gallen sind noch bis im August Fotografien aus dem Nachlass von «Foto Gross» zu sehen. Gezeigt wird die sich verändernde Kantonshauptstadt, dokumentiert werden mit den Aufnahmen aber auch Entwicklungen in der Arbeitswelt und in der Freizeit. Ein Highlight sind Flugbilder zahlreicher Ostschweizer Gemeinden.

«Foto Gross» war ein Traditionsgeschäft an der Grossackerstrasse in der Stadt St. Gallen, das sich unter anderem auf Landschafts- und Flugaufnahmen spezialisiert hatte. Es war zeitweise der grösste Verlag von Ansichtskarten in der Schweiz. Der Nachlass – hunderttausende Negative und Fotoabzüge – ging an verschiedene Archive und ist öffentlich zugänglich.

Das Kulturmuseum beim Stadtpark (früher: Historisches und Völkerkundemuseum) zeigt in seiner von einer Publikation begleiteten Ausstellung bis am 10. August eine Auswahl dieser Fotografien ab den 1920er-Jahren.

Verschwundene Bauten und zugeparkte Strassen

Einer der Schwerpunkte ist die Entwicklung der Stadt St.Gallen über fast ein Jahrhundert. Auf den Aufnahmen zu sehen sind etwa einige der inzwischen verschwundenen repräsentativen Bauten ausder Stickereizeit, die Moderne weichen mussten. Präsentiert werden auch Zeitdokumente, wie die zugeparkte Multergasse, die längst eine Fussgängerzone ist.

In diese Kategorie gehört auch eine Fotografie des Eingangs des Fürsorgeamtes von 1941. Auf einem Schild wird auf eine Dörrobst-Abgabe hingewiesen. Wegen der damals stark angestiegenen Lebensmittelpreise seien Bedürftige durch die Ausgabe von Dörrobst unterstützt worden, heisst es im Begleittext zur Ausstellung.

Von «Foto Gross» stammen auch zahlreiche Werbefotos. So etwa die Aufnahme eines multifunktionalen Staubsaugers der Firma Bühler in Uzwil, mit der «das Idealbild der Frau und Mutter mit dem technischen Fortschritt verbunden wurde».

Die Moderne spiegelt sich in Architektur

Unter den Fotografien in den beiden Ausstellungsräumen findet sich auch das fast schon ikonische Bild der 1955 gerade neugebauten Centralgarage am Unteren Graben. Der Entwurf des Architekten Ernest Brantschen habe den Geistder Moderne gespiegelt und ihn schlagartig bekannt gemacht,heisst es dazu. Das Gebäude gibt es noch: Kürzlich wurde die Parkgarage nach einer langen Umbauzeit wiedereröffnet.

Ein Highlight sind die aufbereiteten Flugaufnahmen der Firma Gross. Die Besucherinnen und Besucher können auf einem Touchscreen die Gemeinde anwählen, die sie interessiert. Das Foto wird danach auf eine Grossleinwand projiziert und zeigt je nach Ort teils einschneidende Folgen der Siedlungsentwicklung in den letzten Jahrzehnten.

Kommentare

User #1573 (nicht angemeldet)

DIESE FOTO GROSS AUSSTELLUNG ZEIGT ZUWENIGE FOTOS DER BERÜHMTEN QUARTIERE : LÄMNISBRUNN-BLEICHELI-OBERSTRASSE-LACHEN-SCHÖNAU-WALDACKER-SCHLACHTHOF-UHLER BRAUEREI-RIETHÜSLI-AFFRICANO-OBERKRAINER-FELDLI-STAHL-KASERNENPLATZ MIT WÄSCHETROCKNEN AUF DER WIESE ETC.ETC. DIE HERREN VONESCHEN UND UHLER HÄTTEN SICHER NOCH VIELE BILDER.

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bigler kolumne
Hans-Ulrich Bigler

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