Atomendlager: Standortgemeinden gründen Abgeltungskommission
Die Gemeinden im Zürcher Unterland bereiten sich auf Verhandlungen über Atomendlager-Abgeltungen vor.
Standortgemeinden für das geplante Atomendlager im Zürcher Unterland haben am Freitag eine Abgeltungskommission ins Leben gerufen. Damit wollen sie sich auf die bevorstehenden Verhandlungen über die Abgeltungen, welche die betroffenen Gemeinden wegen des Endlagers erhalten sollen, vorbereiten. Insgesamt sind 17 Gemeinden aus den Kantonen Zürich, Aargau und Schaffhausen in dieser Kommission vertreten.
Die Kommission wird unter anderem eine Delegation wählen, welche über die Frage der Abgeltungen und allfällige Kompensationen verhandelt, wie aus einer Medienmitteilung der Kommission hervor geht. Diese Delegation soll aus fünf Vertreterinnen und Vertreter der Schweizer Gemeinden sowie einer Person aus Deutschland bestehen. Präsident der Kommission ist Dieter Schaltegger, Gemeindepräsident von Stadel ZH.
Patrick Zimmermann, Gemeindeammann von Würenlingen AG, übernimmt die Funktion des Stellvertreters. Für die Abgeltungsverhandlungen zuständig ist der Verband der Schweizer Kernkraftwerksbetreiber (Swissnuclear). Sie sollen 2025 starten – mit dem Ziel, ein Verhandlungsresultat bis im Sommer 2027 zu erreichen,
Ziel: Ergebnis bis Sommer 2027
wie es weiter heisst. Am 19. November hatte die Nagra, die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle, das Rahmenbewilligungsgesuch für das Endlager bei Stadel eingereicht.
Insgesamt legte sie dem Bund 13 Gesuchsunterlagen vor, die auf gut 200 wissenschaftlichen Berichten basieren. Diese Berichte umfassen zusammen rund 30'000 Seiten. Die Bundesbehörden prüfen das Gesuch in den kommenden Monaten auf Vollständigkeit.
Anschliessend soll das Gesuch online veröffentlicht werden. Eine komplette Version der Unterlagen soll auch auf Papier gedruckt werden.