Ein Jahr nach dem verheerenden Sturm in La Chaux-de-Fonds sind die Spuren der Verwüstung noch immer sichtbar – insbesondere die Schäden an den Bäumen.
La Chaux-de-Fonds
In La Chaux-de-Fonds sind die Sturmschäden immer noch präsent. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Sturm in La Chaux-de-Fonds vor einem Jahr hinterlässt 120 Mio. Franken an Schäden.
  • Nach dem verheerenden Sturm mussten 2500 Bäume gefällt oder beschnitten werden.
  • Für den Wiederaufbau sind Spenden in Höhe von 4,6 Mio. Franken eingegangen.
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Ein Jahr nach dem verheerenden Sturm in La Chaux-de-Fonds sind in der Stadt noch immer Spuren der Verwüstung sichtbar. Am deutlichsten erkennbar sind die Schäden an den Bäumen. Etwa 2500 davon mussten gefällt oder beschnitten werden.

«Auf der Sicherheitsebene haben wir uns nichts vorzuwerfen. Denn niemand hätte sich einen solchen Sturm über einer Stadt oder gar auf einem Berggipfel vorstellen können.» Dies sagte Jean-Daniel Jeanneret (FDP), Gemeinderat von La Chaux-de-Fonds, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Jean-Daniel Jeanneret
Jean-Daniel Jeanneret: «Der Windmessser stoppte bei 217 Stundenkilometern. Das war völlig ausserhalb der Norm.» - keystone

«Der Windmessser stoppte bei 217 Stundenkilometern. Das war völlig ausserhalb der Norm. Insgesamt hat die Stadt angesichts der Heftigkeit der Ereignisse gut standgehalten», fuhr er fort.

Grossteil der Gebäude beschädigt

Ein Jahr danach seien die Menschen immer noch ängstlich angesichts eines möglichen Unwetters. «Im Winter war man an extremes Wetter gewöhnt, aber jetzt hat man auch im Sommer Angst», fügte Jeanneret hinzu.

Bei der Katastrophe kam ein Mensch ums Leben, als ein Kran auf einer Baustelle im Bahnhofquartier umstürzte. Rund 40 Personen wurden verletzt.

La Chaux-de-Fonds
La Chaux-de-Fonds spürt die Folgen des Sturms von vor einem Jahr immer noch.
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Insbesondere an den Bäumen sieht man die Spuren noch.
Baum
Etwa 2500 davon mussten gefällt oder beschnitten werden.
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Viele haben immer noch Angst vor einem möglichen weiteren Unwetter.
Lau Chaux de Fonds
Bei der Katastrophe kam ein Mensch ums Leben, als ein Kran auf einer Baustelle im Bahnhofquartier umstürzte.

Ein Grossteil der Gebäude in der Region wurde beschädigt. Jeanneret war stark betroffen, als er sah, wie der historische Glockenturm des Temple des Eplatures vom Sturm weggefegt wurde. Das Errichten eines neuen Turms am 3. Juli war für ihn ein «sehr bewegender Moment».

«Dies war dank der Grosszügigkeit einiger Spender und insbesondere Léonard Gianaddas möglich. Er hat sich sehr schnell gemeldet und einen bedeutenden Betrag beigesteuert», erklärte Jeanneret.

Spenden in Höhe von 4,6 Millionen Franken

Insgesamt erhielt die Uhrenstadt bis zum 1. Juni 4,6 Millionen Franken an Spendenzusagen und Geldern. Diese wurden in die drei von der Stadt eröffneten Fonds für Bäume, Parks oder den Wiederaufbau eingezahlt. Die Glückskette stellte 200'000 Franken zur Verfügung.

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Das Rote Kreuz sicherte einen Betrag für Dritte zu, die mit Restkosten rechnen müssten, die von Versicherungen nicht erstattet werden. «Rund 3,4 Millionen Franken werden für die Bäume eingesetzt. Dank 900 Spendern, die zwischen 10 Franken und 700'000 Franken überwiesen haben», sagte Stadtkanzlerin Floriane Mamie.

Auch die öffentliche Hand hat sich solidarisch gezeigt. Unter anderem die Stadt Genf finanzierte 400 neue Bäume. Winterthur machte eine Pflanzung im Bois-du Petit Château möglich. Die Stadt im Kanton Zürich überwies an ihre Partnerstadt 150'000 Franken, damit 100 neue Bäume gepflanzt werden können.

Schäden an Gebäuden auf 120 Millionen Franken geschätzt

Die Schäden an den Bäumen beliefen sich insgesamt auf 5,25 Millionen Franken. Die Schäden an Gebäuden werden laut der Gebäudeversicherung mit knapp 3000 gemeldeten Schadensfällen auf knapp 120 Millionen Franken geschätzt. Die Privatversicherer mussten zweistellige Millionenbeträge auszahlen, vor allem für Fahrzeuge.

«Noch immer muss eine gewisse Anzahl der betroffenen Gebäude renoviert werden, auch wenn die Mehrheit wieder instand gesetzt wurde. Die beiden sehr stark betroffenen Unternehmen in Crêt-du-Locle sind mit den Arbeiten auf der Zielgeraden», sagte Jeanneret. Die Arbeiten an den Dächern in der Uhrenstadt dürften bis zum nächsten Jahr abgeschlossen sein.

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