Swiss-Finanzchef: Kredit reicht bis weit ins Jahr 2022
Die Swiss hat weiterhin mit der Corona-Krise zu kämpfen. Bisher brauchte die Fluggesellschaft rund einen Drittel der Bundesgelder auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Fluggesellschaft Swiss erhielt 2020 rund 1,5 Milliarden Franken vom Bund.
- Das Geld soll bis ins nächste Jahr reichen, versichert der Finanzchef Markus Binkert.
- Bisher habe die Swiss etwa einen Drittel des Hilfskredits verwendet.
Die Fluggesellschaft Swiss hat 2020 einen Rekordverlust eingefahren, weil die Reisetätigkeit während dem Coronajahr massiv zurückging. Ohne den Hilfskredit über 1,5 Milliarden Franken vom Bund hätte sie es nicht über das letzte Jahr geschafft.
Bisher hat die Swiss von diesen Geldern etwa ein Drittel aufgebraucht. Das sagte Finanzchef Markus Binkert am Donnerstag im Interview mit Nachrichtenagentur AWP.
Geld wird «sicher» bis ins nächste Jahr reichen
«Im vierten Quartal haben wir etwa 500 Millionen davon gebraucht, um zurückgestellte Zahlungen zu leisten und Refunds zu machen.» Insgesamt hat die Fluggesellschaft bereits solche Rückerstattungen im Wert von über 800 Millionen Franken getätigt.
Gerüchte, wonach der Swiss bereits diesen Sommer das Geld ausgehen könnte, seien nicht wahr. Das machten die Verantwortlichen der Airline bereits an der Medienkonferenz zur Präsentation des Finanzergebnisses am Donnerstag klar.
«Zum jetzigen Zeitpunkt brauchen wir weniger von dem Hilfskredit. Und er wird uns sicher bis weit ins nächste Jahr reichen», sagte Binkert.
Dass die Swiss sparen muss, ist klar: «Wenn eine Airline wie die Swiss plötzlich 65 Prozent an Umsatz verliert. Dann muss man natürlich sofort drastische Kosten- und Liquiditätsmassnahmen ergreifen», sagte Binkert.
Swiss streicht 1000 Stellen
Die Swiss habe ihre Fixkosten vergangenes Jahr etwa um ein Drittel senken können. «Ein grosser Teil davon sind Personalkosten», sagte der Finanzchef. Eine grosse Hilfe sei die Kurzarbeit gewesen, die sehr schnell in allen Unternehmensbereichen eingeführt worden sei.
«Aber wir haben es auch mit sozialverträglichen Massnahmen wie Einstellungsstopps, Teilzeitmodellen, Frühpensionierungen und natürlicher Fluktuation geschafft, dass wir Ende Jahr schon 500 Mitarbeitende weniger hatten als zu Beginn des Jahres 2020.»
Dieses Jahr sollen auf die gleiche Weise erneut 500 Jobs reduziert werden, wie Binkert sagte.