Swissmem: Konsequenzen bei Strommangellage wären «gravierend»

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Zürich,

Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM) blickt mit Sorge auf die Entwicklung bei der Stromversorgung. Die hiesige Wirtschaft habe jahrzehntelang von einer sicheren Versorgung profitiert, diese sei nun aber bedroht.

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Der Industrieverband Swissmem erwartet unter US-Präsident Donald Trump mehr Protektionismus und Auswirkungen auf die Geopolitik sowie die Weltwirtschaftsordnung. (Symbolbild) - keystone

«Dieser Standortvorteil der Schweiz löst sich in diesen Wochen in Luft auf», sagte Martin Hirzel, Präsident des Dachverbandes Swissmem, am Dienstag anlässlich einer Medienkonferenz, mit Blick auf mögliche Stromengpässe im kommenden Winter.

«Je nach Dauer einer solchen Mangellage wären die Konsequenzen für die Schweizer Industrie gravierend.» Die Industrie sei für ihre Produktionsprozesse existenziell auf eine sichere Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen angewiesen.

Laut Hirzel macht Strom derzeit gut die Hälfte des Energiebedarf der Schweizer Industrie aus. Gas kommt auf einen Anteil von rund einem Drittel. Der Anteil von Erdöl sei hingegen auf 3 Prozent gesunken.

Mit einer Verfünffachung des Strompreises am Spotmarkt und einer Vervierfachung beim Gaspreis kumulierten sich also bei den Hauptenergieträgern die Probleme. Unternehmen aus der Industrie in anderen europäischen Ländern hätten zwar dieselbe Ausganslage, im Vergleich zu Konkurrenten ausserhalb Europas - wo immerhin 40 Prozent der MEM-Exporte hingingen - verliere die Schweiz aber an Wettbewerbsfähigkeit

Mindestens so wichtig sei aber auch die Versorgungssituation. «Falls es im Winter tatsächlich zu einer Mangellage bei Strom und Gas kommt, droht der Schweiz ein Verlust an industrieller Substanz», so Hirzel. «Es droht eine Krise.»

Er sieht aber auch die Möglichkeit, eine solche noch zu verhindern und macht entsprechende Vorschläge. An erster Stelle nennt er «ab sofort Energiesparen» und propagiert diesbezüglich einen «nationalen Schulterschluss». Swissmem wagt sich dabei mit dem Vorschlag einer maximalen Raumtemperatur von 19 Grad auch für Wohnungen aufs politische Parkett.

Eine weitere Möglichkeit sieht der Verband in der Umstellung von Zweistoffanlagen auf Erdöl von Erdgas, wobei die Firmen von den Zielvereinbarungen hinsichtlich der Reduktion von CO2-Einsparungen temporär entbunden werden müssten. Ausserdem könnte die Industrie einen Beitrag zum Bruch von Stromspitzen leisten, indem die Produktion vermehrt auch auf die Nacht oder das Wochenende verschoben würde, was wiederum eine unbürokratische Bewilligungspraxis seitens der Behörden bedinge.

«Darüber hinaus müssen Industriefirmen, die technisch auf eine stabile, unterbruchsfreie und dauerhafte Energieversorgung angewiesen sind, von einer Rationierung ausgenommen werden», so Hirzel.

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