Thurgauer (81) gab auf Philippinen Kinder-Sexvideos in Auftrag

Aira Flückiger
Aira Flückiger

Frauenfeld,

Ein Mann aus dem Thurgau gab philippinischen Clans jahrelang Aufträge für Sexvideos mit Kindern. Das Obergericht des Kanton Thurgau hat ihn nun verurteilt.

Das Obergericht des Kanton Thurgaus hat den 81-jährigen Mann verurteilt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein 81-jähriger Thurgauer gab jahrelang auf den Philippinen Sexvideos in Auftrag.
  • Nach zweieinhalb Jahren hat das Thurgauer Obergericht nun ein Urteil gefällt.

Die Thurgauer Gerichte befassen sich seit zweieinhalb Jahren mit dem Fall eines 81-jährigen Mannes. Dieser liess bei philippinischen Clans Sexvideos mit Kindern produzieren. Dafür gab er den Clans genaue Anweisungen, was er sehen möchte. Das berichtet das «Tagblatt».

Vor Gericht ist bei dem 81-Jährigen von Einsicht nicht viel zu sehen. Bei der Befragung der Staatsanwältin, weshalb der keine Kinderpornografie mehr herunterlade, sagte er: «Die Polizei hat mir den Computer weggenommen.»

Der Mann hat bereits eine Vorgeschichte: Der heute 81-Jährige und seine Frau wurden 2000 im indischen Mumbai verhaftet. Sie wollten Strassenkinder in ihrem Hotelzimmer nackt filmen.

Von einem indischen Gericht wurden sie dafür zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Das Ehepaar wurde später gegen Kaution freigelassen und floh in die Schweiz.

Das Obergericht berücksichtigt im Gegensatz zum Bezirksgericht in Frauenfeld die Verurteilung in Mumbai nicht.

Therapie und Psychiater lehnte er ab

Der Mann lehnt eine Therapie ab. Er sagte dazu, er sei Diabetiker und Diabetes führe zu Impotenz. Weiter verweigerte er sich auch dem Psychiater. Der Gutachter leitete anhand der Akten ab, dass der Mann pädophil sei und weiterhin mit «mittelhoher Wahrscheinlichkeit» Kinderpornografie konsumieren werde.

Im Urteil geht das Obergericht von 26 «Sexshows» aus. Diese solle der Thurgauer zwischen 2012 und 2018 bezahlt und konsumiert haben.

Die Freiheitsstrafe des 81-Jährigen wurde auf 24 Monate bedingt reduziert. Die Probezeit wurde auf drei Jahre erhöht. Der Mann muss ausserdem 3600 Franken an 120 Tagessätzen und die Gerichtskosten von 20'000 Franken zahlen.

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