Tierschutz in der Schweiz hat sich laut «Tier im Recht» verbessert

Chiara Schlenz
Chiara Schlenz

Zürich,

Laut der «Stiftung für Tiere im Recht» (TIR) hat sich der Tierschutz in der Schweiz deutlich verbessert. Trotzdem fehlt noch ein grosses Stück zum Ziel.

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Die Tierschutz-Stiftung TIR gibt Auskunft über die diversen Ausprägungen der Tierschutzdelikte. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Stiftung Tier im Recht präsentiert neue Zahlen zur Schweizer Tierschutzstrafpraxis.
  • Die Zahl der Verfahren stieg 2018 gegenüber dem Vorjahr wieder an.
  • Die meisten Vergehen geschahen bei Heimtieren.

Heute Donnerstag veröffentlichte die Stiftung Tier im Recht (TIR) ihre Analyse der Schweizer Tierschutzstrafpraxis für das Jahr 2018. In dieser wird aufgezeigt, dass sich im Vergleich zum Vorjahr einiges verbessert hat. Dennoch besteht laut TIR weiterhin grosser Verbesserungsbedarf beim Thema Tierschutz.

Haus- und Nutztiere besonders betroffen

Im Jahr 2018 wurden 1760 Verfahren durchgeführt und Entscheide getroffen. Bianca Körner, rechtliche Mitarbeiterin des TIR, bestätigt, dass Haustiere stark von Tierschutzdelikten betroffen sind. «In den meisten Strafverfahren waren Hunde betroffen.»

Dies liege unter anderem daran, dass man falsches Verhalten Hunden gegenüber als aussenstehende Person schneller bemerken würde. Bei Haustieren, die sich hauptsächlich im Haus aufhalten, sei es schwieriger, ein fehlerhaftes Halten des Besitzers zu beweisen.

Nutztiere
Es braucht auch mehr Tierschutz für Nutztiere. - Keystone

«Im Nutztierbereich hingegen waren bei den Strafentscheiden jeweils mehrere Tiere involviert.» Daher sei es laut Körner gut möglich, dass insgesamt mehr Nutz- als Heimtiere von Tierquälerei betroffen sind. Dies im Gegensatz zu den Haustieren: In diesen Fällen seien meist nur einzelne Tiere betroffen.

Kantonale Unterschiede beim Tierschutz

Insgesamt könne man laut Körner von einem verbesserten Tierschutz und dazugehörigem Vollzug im Tierschutzstrafrecht sprechen. In den letzten 15 Jahren hätten die Tierschutzverfahren jedes Jahr zugenommen. Am besten zu bewerten – das heisst, wo am meisten Verfahren durchgeführt werden – sind der Kanton Bern und der Aargau.

Das TIR geht ausserdem davon aus, dass die Vollzugsorgane ihre Pflichten nun ernster nehmen als noch vor einigen Jahren.

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Bianca Körner, rechtswissenschaftliche Mitarbeiterin TIR, im Interview. - Nau

Jedoch macht das TIR darauf aufmerksam, dass immer noch grosser Handlungsbedarf besteht. Es wird weiterhin von einer grossen Dunkelziffer an Delikten ausgegangen. Auch werden Tierschutzverstösse von den Justizbehörden häufig bagatellisiert, betont die Organisation.

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