Tierseuche: Epizootische Hämorrhagische Krankheit in der Schweiz
In der Schweiz wurde erstmals die Tierseuche Epizootische Hämorrhagische Krankheit (EHD) nachgewiesen. Menschen seien den Experten zufolge nicht gefährdet.
Fachleute haben bei einem Kalb im Kanton Bern die die Epizootische Hämorrhagische Krankheit (EHD) nachgewiesen. Es handelt sich um den ersten bestätigten Fall in der Schweiz. Die Krankheit wird durch Mücken übertragen. Für den Menschen ist sie nicht gefährlich.
Die Krankheit trat auf einem Hof in Wohlen bei Bern auf, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) am Mittwoch mitteilte.
Bislang keine Impfung gegen EHD
Die Tierseuche breitet sich den Angaben zufolge seit 2022 in Europa aus. Zu Ausbrüchen kam es bisher in Spanien, Portugal, Italien und Frankreich. Einen zugelassenen Impfstoff gibt es bislang nicht. Nach dem Fall in Wohlen gilt die Schweiz nicht mehr als EHD-frei. Dies führt zu Einschränkungen im internationalen Handel mit Nutztieren.
#Tiere #Tierseuchen: Erster Fall von Epizootischer hämorrhagischer Krankheit bei einem Kalb im Kanton Bern nachgewiesen. Diese Krankheit ist für den Menschen nicht gefährlich. https://t.co/H43LwIk79M pic.twitter.com/AE8xBGBfza
— BLV - OSAV - USAV (@BLV_OSAV_USAV) October 11, 2023
Die Sterblichkeit bei Nutztieren sei sehr gering, schrieb das BLV. Viele Fälle verliefen wie jener in Wohlen mild. Entsprechend gebe es auch keine Verpflichtung, erkrankte Tiere oder weitere Tiere auf betroffenen Höfen zu schlachten. Tierhalter müssen Seuchenfälle oder Anzeichen dafür aber dem Tierarzt melden. Die grösste Gefahr liegt gemäss dem Bundesamt in der Ausbreitung infizierter Mücken.
«Fieber und Teilnahmslosigkeit»
Zu den Symptomen einer Erkrankung gehören plötzliches hohes Fieber, Teilnahmslosigkeit, und Blutungen an verschiedenen Körperstellen. Viele erkrankte Tiere mögen nicht mehr fressen. Auch blutiger Durchfall kann eine Folge sein.
Menschen könnten sich nicht mit der Krankheit anstecken, hiess es im Communiqué. Auch der Verzehr von Fleisch oder Milch von infizierten Tieren sei ungefährlich. Der Erreger, ein Virus, befällt demnach vor allem Hirsche und Rinder. Schafe und Ziegen können ebenfalls angesteckt werden, zeigen aber selten erkennbare Symptome.