Heute Samstag wurde in Fully-Randonnaz VS die Alpaufzug-Saison eröffnet. Wegen der Corona-Krise fand das Ereignis unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Fully-Randonnaz
Die stolzen Besitzer haben am Samstag in Fully VS die Kämpfe ihrer Eringerkühe aufmerksam verfolgt. - sda - KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Samstag ist in Fully-Randonnaz VS die Alpaufzug-Saison eröffnet worden.
  • Wegen der Corona-Krise fand das Ereignis aber unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
  • Dennoch waren die Züchter von den Kämpfen ihrer Königinnen begeistert.
Ad

In Fully-Randonnaz VS ist am Samstag die Alpaufzug-Saison eröffnet worden. Dieses Jahr fand das Ereignis wegen des Coronavirus unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Aber die Züchter waren dennoch begeistert, ihren Königinnen beim Kämpfen zuzusehen.

Der Alpaufzug ist in der Schweiz im Allgemeinen weniger populär als der Alpabzug. Aber im Wallis werden dabei auch die Herden der Eringerkühe durchmischt. Und die Kämpfe sind unausweichlich, denn die Kühe legen damit eine Hierarchie fest, um sich als Königin des Alpaufzugs durchzusetzen.

Rund 50 Kühe nahmen am Alpaufzug von Randonnaz teil. Jeder Züchter begleitete seine Tiere. «Sie sind seit einigen Tagen aufgeregt, weil sie zu ihrem Sommerparadies gehen werden», sagte ein Züchter.

Corona-Restriktionen waren Herausforderung für Organisatoren

Während zwei Stunden gab es am Samstag eine Abfolge von Kämpfen, die die stolzen Besitzer der Kühe konzentriert verfolgten. «Wenn die Kühe gut kämpfen, ist das auch eine Belohnung für die Arbeit, die man im Winter macht. Und das ermutigt uns im Sommer, für das Futter im Winter zu heuen », sagte eine Besitzerin.

Kuhkampf in der Schweiz
Ein Schild, das am Zaun einer Rinderweide angebracht ist, erinnert daran den Sicherheitsabstand während der Corona-Pandemie einzuhalten. - dpa

Die Coronavirus-bedingten Restriktionen machten es den Organisatoren nicht leicht. Nur etwa zwanzig Personen hatten in den vergangenen Tagen an der Vorbereitung teilgenommen.

Und am Tag des Alpaufzugs «haben wir normalerweise viele Leute, die mitkommen. Denn wir sind die ersten, die den Alpaufzug machen», sagte Marie-Lise Roduit, die Verantwortliche für Bergweide. Da die Kantine nicht öffnen dürfe, gebe es einen kleinen finanziellen Verlust.

Keine Königin gekürt

Kommende Woche wird alles einfacher sein, weil der Bundesrat Veranstaltungen mit bis zu 300 Personen erlaubt. Daher finden nur die für Samstag geplanten Alpaufzüge, wie jener von Fully, unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Kuhkampf in der Schweiz
Zwei Eringer, Hausrinder, kämpfen auf der Alm. Die Rinder kämpfen, wenn sie im Sommer auf die Bergweiden gebracht werden, um ihre Stärken zu testen und um die Rangordnung in einer Herde zu ermitteln. - dpa

Um gekrönt zu werden, darf die Königin keinen Kampf verlieren. Am Samstag schaffte das keine der Kühe. «Sie müssen sich kennenlernen», sagte Roduit. Die Siegerin wird die Königin der Herde werden, die bald auf die Bergweide von Sorniot zieht.

Einmal oben, kann sich die Lage für die designierte Königin erschweren. Denn ihre Artgenossinnen werden während der 120 Tage der Übersommerung versuchen, ihr die Auszeichnung streitig zu machen. Siegerin wird jene, die nicht aufgibt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

CoronavirusBundesrat