Umweltverbände klagen gegen Gross-Solaranlage im Simmental
Die Solar-Grossanlage in Oberwil steht unter Beschuss von Umweltverbänden, die nun gerichtliche Schritte einleiten.
Die Stiftung Landschaftsschutz, der Schweizer Alpen-Club und Mountain Wilderness haben beim Berner Verwaltungsgericht Beschwerde gegen die bewilligte Solar-Grossanlage in Oberwil eingereicht. Die Verbände wollen den Entscheid gerichtlich überprüfen lassen, wie sie heute Montag mitteilen.
Dazu bewogen hätten sie zahlreiche offene Rechtsfragen sowie der grosse Präjudizcharakter des Projekts. Die Anlage auf der Alp Morgeten wurde als schweizweit erstes Projekt im Rahmen des sogenannten «Solarexpress» des Bundes bewilligt.
Kritik an Stromableitung durch Moorlandschaft
Gerichtlich überprüft werden solle insbesondere die Frage der Stromableitung durch eine Moorlandschaft, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Ausserdem beanstanden die drei Verbände unter anderem die «unzureichende Koordination» zwischen der Baubewilligung, dem Umweltbericht und der Stromerschliessung.
Aufgrund der minimalen Stromproduktion sei unsicher, ob die Voraussetzungen für das vereinfachte Bewilligungsverfahren gemäss «Solarexpress» erfüllt sind.
Grosse Anlage soll 3000 Haushalte versorgen
Die rund acht Hektaren grosse Anlage ist am Südhang der Bürglen in der Gemeinde Oberwil im Simmental geplant. Sie soll eine Jahresproduktion von 12 Gigawattstunden aufweisen und für rund 3000 Haushalte Strom produzieren.