Unfaire Löhne machen krank
Das Wichtigste in Kürze
- Wissenschaftler haben untersucht, wie sich die Unzufriedenheit mit dem Gehalt auf unsere Gesundheit auswirkt.
- Bei Frauen, die ihr Einkommen dauerhaft als ungerecht wahrnehmen, ist das Risiko einer Stresserkrankung um 64 Prozent höher.
Millionen Menschen fragen sich, ob sie eigentlich nicht mehr verdienen,
als sie tatsächlich verdienen. Wer sein Einkommen dauerhaft als ungerecht empfindet,
geht das Risiko einer Stresserkrankung ein, zeigt eine Langzeitstudie des Deutschen Institut für
Wirtschaftsforschung.
Die
Studie basiert auf Daten von rund 5700 Berufstätigen. Vor allem Frauen hätten
den Angaben nach ein deutlich höheres Risiko, zum Beispiel an Diabetes,
Depressionen, Herzproblemen oder Bluthochdruck zu erkranken, wenn sie ihr
Einkommen über längere Zeit für zu niedrig halten. Bei Männern gibt es diesen
Zusammenhang auch, er ist aber deutlich schwächer.
64 Prozent höheres Risiko
Bei
Frauen, die ihr Einkommen dauerhaft als ungerecht wahrnehmen, ist das Risiko
einer Stresserkrankung im Vergleich zu denjenigen, die ihr Einkommen dauerhaft
als gerecht bewerten, um 64 Prozent höher, schreiben die Wissenschaftler.
Zu bedenken sei bei der Bewertung der Ergebnisse, dass es sich bei den Daten um
Selbsteinschätzungen der Befragten handle.
Die
Forscher empfehlen aufgrund des Zusammenhangs, die Beschäftigten bei der
Lohnfindung vermehrt einzubeziehen.