Unfälle-Karte: Hier ist es auf den Strassen am gefährlichsten
Eine Karte des Bundesamtes für Strassen zeigt die gefährlichsten Verkehrsrouten in der Schweiz. Genf und Zürich liegen statistisch gesehen vorne.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Karte des Bundesamtes für Strassen dokumentiert die tödlichen Unfälle in der Schweiz.
- In bevölkerungsreichen Gebieten (Zürich, Genf) gibt es besonders viele Vorfälle.
- Doch laut der Beratungsstelle für Unfallprävention ist es ausserorts am gefährlichsten.
Die Schweizer Strassen sind weiterhin gefährlich. Im Jahr 2023 verunglückten 236 Menschen tödlich – fünf weniger als im Jahr davor. Die Anzahl der Schwerverletzten wiederum stieg um 2,3 Prozent auf 4096 Menschen.
Wo passieren diese Unfälle? Gibt es besonders gefährliche Streckenabschnitte auf den Schweizer Strassen?
Eine Karte des Bundesamtes für Strassen (Astra) verrät, wo die gefährlichsten Strassen der Schweiz liegen. Die Zahlen beziehen sich auf Unfälle seit dem Jahr 2011.
Grossstädte stechen heraus
Wenig überraschend geschehen viele schwere und tödliche Unfälle rund um bevölkerungsreiche Gegenden. So weist etwa der Kanton Genf gemessen an der Einwohnerzahl die höchste Unfallrate auf: konkret knapp acht Unfälle mit Schwerverunfallten auf 10'000 Einwohnende.
In Zürich sieht das Ganze anders aus. Durch die hohe Einwohnerzahl scheint die Unfallrate klein. Doch blickt man auf die absoluten Zahlen zeigt sich: Mit 514 Schwerverletzten, 537 Schwerverunfallten und 23 Toten ist der Kanton eine Unfall-Hochburg.
Besonders in und rund um die Stadt Zürich kommt es öfters zu schwerwiegenden Unfällen. Weiter sind vor allem Verbindungstrassen wie die Aathalstrasse oder die Zugelstrasse über den Hirzel anfällig für Vorfälle.
Aktuelles Beispiel: Am Donnerstag kollidierten in Egg ZH ein Motorrad und ein Lieferwagen frontal. Dabei wurde die 17-jährige Motorradlenkerin leicht verletzt.
«Nicht die Strasse ist der Risikofaktor»
Auch auf den Passstrassen verunglücken immer wieder Verkehrsteilnehmende. So etwa auf dem Sustenpass, der die Kantone Bern und Uri verbindet. Nur schon auf dem Berner Abschnitt der kurvenreichen Strecke kam es in den letzten zwölf Jahren zu sieben tödlichen Unfällen. «Davon fünf in Zusammenhang mit Motorradfahrenden», betont Michelle Egger, Sprecherin der Kantonspolizei Bern.
Auf die Frage von Nau.ch, ob die Passstrasse denn besonders risikoreich sei, erwidert Egger: «Nicht die Strasse ist der Risikofaktor, sondern das Verhalten der Verkehrsteilnehmenden.» Die fahrzeugführende Person sei dafür verantwortlich, sich den Strassenverhältnissen anzupassen.
Meiste tödliche Unfälle ausserorts
Zahlen der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) zeigen, dass es ausserorts zu den meisten tödlichen Unfällen kommt. «Das liegt unter anderem an der höheren Geschwindigkeit», sagt BFU-Sprecher Christoph Leibundgut zu Nau.ch. Vorfälle mit Schwerverletzten hingegen gibt es innerorts am meisten: «Das liegt daran, dass es innerorts viele Kreuzungen und Verzweigungen hat und viele verschiedene Verkehrsmittel aufeinandertreffen.»
Die Gründe für die Unfälle seien divers. Ablenkung, Geschwindigkeit und Alkohol gehören laut Leibundgut zu den häufigsten Ursachen.