Unispital Lausanne: Mit Laser gegen Epilepsie

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Lausanne,

Zum ersten Mal in Europa wurde eine Epilepsie-Patientin mit einer Lasersonde behandelt.

Bei der Immuntherapie werden mithilfe von Medikamenten die natürlichen «Bremsen» des Immunsystems gelöst, damit es effizient gegen Krebszellen vorgehen kann.
Bei der Immuntherapie werden mithilfe von Medikamenten die natürlichen «Bremsen» des Immunsystems gelöst, damit es effizient gegen Krebszellen vorgehen kann. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Unispital Lausanne haben Mediziner Epilepsie zum ersten Mal mit Laser behandelt.
  • Die Operationsmethode wurde erst kürzlich in Europa zugelassen.

Erstmals in Europa haben Mediziner am Universitätsspital Lausanne (CHUV) eine Epilepsie-Patientin mit einer erst kürzlich neu zugelassenen Operationsmethode behandelt. Sie verwendeten eine Lasersonde, um die für die epileptischen Anfälle verantwortliche Hirnregion zu verbrennen.

Diese sogenannte Thermoablation sei gut verlaufen und der Patientin gehe es gut, teilte das CHUV mit. Die Operation wurde demnach Anfang August von Jocelyne Bloch durchgeführt, Spezialistin für stereotaktische und funktionelle Neurochirurgie.

Lasersonde wird implantiert

Dabei wird eine Lasersonde zielgenau in die Mitte eines epileptischen Herdes implantiert. Einmal an Ort und Stelle liefert die Sonde Energie, um die Temperatur kontrolliert zu erhöhen und das erkrankte Hirnareal zu zerstören. Diese Thermoablation ist extrem präzise: Messungen der Temperatur rund um die Sonde ermöglichen es, das Fortschreiten der Behandlung in Echtzeit per Magnetresonanz zu verfolgen.

«Diese Intervention ist bei Patienten mit arzneimittelresistenter Epilepsie angezeigt, bei denen der Epilepsieherd eindeutig identifiziert wurde», erklärte Philippe Ryvlin, Leiter der Abteilung klinische Neurowissenschaften des CHUV, gegenüber der Nachrichteagentur Keystone-SDA.

Alternative zur herkömmlichen Chirurgie

Das Einführen einer Sonde mit einem Durchmesser von nur 1,65 Millimetern durch ein kleines Loch in der Schädeldecke erlaube es, auch schwer zugängliche Bereiche zu behandeln, fügte Jocelyn Bloch hinzu. «Dies ist eine Alternative zur herkömmlichen ablativen Chirurgie»

Im Vergleich zur konventionellen Chirurgie verkürzt sich mit der Laser-basierten Methode der Spitalaufenthalt. Die Patientin sei nach Hause zurückgekehrt und es gehe ihr gut. Man könne jedoch noch nicht mit Bestimmtheit sagen, ob sie geheilt sei, schrieb das CHUV. Man müsse noch einige Wochen abwarten, um zu sehen, ob weitere Anfälle auftreten.

Die Operationsmethode wurde erst kürzlich in der EU und der Schweiz zugelassen. Das CHUV war das erste Spital in Europa, das sie eingesetzt hat.

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