Unzufriedenheit unter Erwerbstätigen wächst

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Bern,

Die Jobzufriedenheit in der Schweiz sinkt auf 56 Prozent. Gründe sind unfaire Bezahlung, Vorgesetzte ohne Führungsqualitäten und Wunsch nach Stellenwechsel.

Nur eine Minderheit in der Schweiz fühlt sich fair bezahlt von ihrem Arbeitgeber gemäss einer Umfrage von Price Waterhouse Coopers. (Symbolbild)
Nur eine Minderheit in der Schweiz fühlt sich fair bezahlt von ihrem Arbeitgeber gemäss einer Umfrage von Price Waterhouse Coopers. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zufriedenheit der Schweizer Angestellten sinkt.
  • Obwohl der Lohn ein Grund ist, wollen nur ein Drittel nach besserer Bezahlung fragen.
  • Bei Frauen ist die Unzufriedenheit grösser als bei Männern.

Unter den Arbeitnehmenden in der Schweiz wächst die Unzufriedenheit. Unfaire Bezahlung, Vorgesetzte ohne Führungsqualitäten und der wachsende Wunsch nach einem Stellenwechsel sind nur die Hauptgründe, die in einer Umfrage genannt werden. Zudem reicht ein einziger Job immer öfter nicht zum Überleben.

Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens Price Waterhouse Coopers (PWC), wie sie die «NZZ am Sonntag» zitierte und die der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorlag. Im April hatte PWC für die jährliche «Hopes and Fears»-Studie nach eigenen Angaben weltweit 53’912 erwerbstätige Personen befragt. Davon waren 1070 in der Schweiz.

Pflege
Angestellte im Pflegebereich bei einer Demonstration für mehr Lohn. (Archivbild) - keystone

Die angespannte Wirtschaftslage wirke sich stark auf das Portemonnaie der Angestellten aus, so PWC. Nur 38 Prozent hätten am Monatsende noch Geld übrig. In der letzten Umfrage vor einem Jahr waren es noch 47 Prozent. Und wenn ein Viertel der Arbeitnehmenden mehr als einen Job hat, sei das bei 60 Prozent von ihnen der Fall, weil sie ohne das zusätzliche Einkommen nicht über die Runden kämen.

Nur ein Drittel will nach mehr Lohn fragen

Nur ein Drittel der Angestellten fühlt sich fair bezahlt, aber dennoch fordern die Menschen in der Schweiz im weltweiten Vergleich seltener einen höheren Lohn. Lediglich etwa ein Drittel möchte im kommenden Jahr nach einer Gehaltserhöhung fragen, wie Price Waterhouse Coopers schreibt. Je jünger die Angestellten sind, desto eher wollen sie nach mehr Lohn fragen.

Jede und jeder vierte Arbeitnehmende möchte innerhalb des nächsten Jahres den Arbeitsplatz wechseln. Im Jahr 2022 war es noch jede und jeder Fünfte. Gründe für einen Arbeitsplatzwechsel sind unter anderem ein zu tiefer Lohn, Überarbeitung oder Probleme mit der Unternehmenskultur. Nur 46 Prozent würden ihren Arbeitsplatz weiterempfehlen. Wiederum sind Jüngere besonders wechselfreudig.

Schweizer Jobzufriedenheit leicht höher als Durchschnitt

Zudem sorgen sich die Arbeitnehmenden in der Schweiz laut der Umfrage um ihre Zukunft. Ein Drittel der Befragten glaubt, dass ihr Unternehmen die nächsten zehn Jahre nicht überleben wird, wenn es an der aktuellen Strategie festhält.

Die allgemeine Jobzufriedenheit liegt in der Schweiz bei 56 Prozent und somit leicht höher als im weltweiten Vergleich. Frauen sind dabei rund 10 Prozent unzufriedener als Männer.

Sind Sie zufrieden in Ihrem Job?

Nur vier von zehn Arbeitnehmenden in der Schweiz sind der Meinung, dass ihre Vorgesetzten Meinungsverschiedenheiten und Debatten fördern. Das sind mehr als weltweit, aber laut Price Waterhouse Coopers immer noch wenige.

Ausserdem mangelt es Schweizer Vorgesetzten nach Meinung der Befragten im weltweiten Vergleich offenbar stärker an wichtigen Führungsqualitäten: Weniger als die Hälfte der Befragten denkt, dass ihre Vorgesetzten fair, kompetent, kommunikativ und ehrlich sind. Und nur rund die Hälfte hat das Gefühl, bei der Arbeit sich selbst sein zu können.

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Kommentare

User #2787 (nicht angemeldet)

Wir haben Chefs die die anstrengende Arbeit anderen überlassen, morgens zuerst mal eine Stunde im Netz surfen, täglich lange Pausen machen, abends früh gehen und Freitags kaum im Büro sind. Sind halt die Chefs, die können tun und lassen was sie wollen.

User #2177 (nicht angemeldet)

Naja so wird's bestimmt nicht besser

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