Veranstalter des ZFF trotz weniger Besuchern zufrieden
Das Zurich Film Festival ist am Samstagabend zu Ende gegangen. Trotz deutlich weniger Besucher zeigen sich die Organisatoren zufrieden.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstagabend ist das 16. Zurich Film Festival zu Ende gegangen.
- Das Festival verzeichnete dieses Jahr deutlich weniger Besucher.
- Trotzdem sind die Organisatoren zufrieden.
Mit der traditionellen Abschlussgala im Opernhaus ist am Samstagabend das 16. Zurich Film Festival zu Ende gegangen. Alle drei Hauptpreise gingen an Frauen. Die Schweiz gewinnt den Publikumspreis.
Das Zurich Film Festival verzeichnete dieses Jahr deutlich weniger Besucherinnen und Besucher. Mit 68’000 Eintritten hat sich die Zuschauerzahl gegenüber dem Vorjahr nahezu halbiert. Das 15. ZFF hatte letztes Jahr 117’000 Besucher angelockt.
Trotzdem gaben sich die Veranstalter sehr zufrieden. «Es zeigt sich, dass das Kino lebt und die Leute Lust haben, wieder gemeinsam etwas zu erleben.» Dies sagte der neue Festivaldirektor Christian Jungen. «Wir haben mit einem Drittel der Besucher des letzten Jahres gerechnet, dieses Ziel haben wir bei weitem übertroffen.»
Zurich Film Festival war «grosser Erfolg»
«Das 16. ZFF war angesichts der Pandemie ein grosser Erfolg. Das nasskalte Wetter hat sicher zusätzlichen Anreiz gegeben, wieder ins Kino zu gehen. Und dank gutem Schutzkonzept ist uns bis jetzt kein Fall einer Ansteckung mit dem Virus bekannt», sagte Jungen.
Das diesjährige ZFF war eine Ausgabe der Frauen. Nicht nur zeigte das Festival mehr Produktionen denn je von Regisseurinnen, auch alle Hauptpreise gingen an Filme von Frauen. «Sin señas particulares» aus Mexiko, «Time» aus den USA sowie «Hochwald» aus Österreich sind mit den Goldenen Augen ausgezeichnet worden.
Der Schweizer Film, der im deutschsprachigen Wettbewerb mit fünf von zwölf Produktionen gut vertreten war, ging leer aus. Immerhin erhielt «Sami, Joe und ich» von Karin Heberlein den Publikumspreis und zudem den Preis der Zürcher Kirchen.
Drei Frauen gewannen Goldene Augen
Die mexikanische Filmerin Fernanda Valadez gewann mit ihrem Erstling «Sin señas particulares» den Hauptpreis als bester Spielfilm. Sie erzählt von der verzweifelten Suche einer Mutter nach ihrem totgeglaubten Sohn, der aus Mexiko in die USA geflüchtet ist. Der Film lief im Januar am Sundance Film Festival in den USA, wo er zwei Preise gewann.
Ebenfalls ein Sundance-Gewinner ist «Time» von Garrett Bradley. Die Regisseurin beschreibt in ihrem Dokumentarfilm den Kampf einer afro-amerikanischen Mutter für die Begnadigung ihres Ehemannes. Als bester deutschsprachiger Film wurde das Schwulendrama «Hochwald» der Österreicherin Evi Romen geehrt.
Von den 164 Filmen, die am ZFF zu sehen waren, stammten 27 aus der Schweiz, jedoch keiner aus der Romandie. Herausgeragt ist der Spielfilm «Spagat» von Christian Johannes Koch. Ebenso der Dokumentarfilm «Not me – A Journey with Not Vital» von Pascal Hofmann.