Vierfachmord in Rupperswil AG: Buch von Metger ist draussen

Luca Ferrari
Luca Ferrari

Lenzburg,

Im Buch «Für immer» verarbeitet Georg Metger (50) den Vierfachmord an seiner Familie. Dabei schildert er unter anderem das Treffen mit dem Mörder und den Morgen vor der Tat.

Metger stellt sich den Fragen der Medien.
Metger stellt sich den Fragen der Medien. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Georg Metger hat bei der Horrortat von Rupperswil AG seine Liebsten verloren.
  • Im autobiografischen Buch «Für immer» gedenkt er den Toten.
  • Er schildert, wie er die Zeit nach dem Vierfachmord erlebte.

Die vier Opfer sollen nie in Vergessenheit geraten. Deshalb schrieb Georg Metger (50), Angehöriger und Lebenspartner von Carla S. im Fall Rupperswil AG das autobiografische Buch «Für immer».

Er erzählt, wie er die Zeit nach dem Vierfachmord an seinen Liebsten erlebt hat.

Die Szenen schockieren und berühren. Beispielsweise seine Erinnerung vom verhängnisvollen Tatmorgen. Um 7.25 Uhr habe er das Haus verlassen: «Ich küsse Carla zum Abschied und weiss nicht, dass es ein Abschied für immer ist.» Vier Stunden später habe sein Telefon geklingelt: Sein Haus brenne, Ambulanz und Feuerwehr seien vor Ort. Als er zum Haus gekommen sei, habe er nach der Familie gefragt, aber da sei es schon zu spät gewesen.

In einigen Buchhandlungen ist Metgers Buch bereits restlos ausverkauft.
In einigen Buchhandlungen ist Metgers Buch bereits restlos ausverkauft. - Wörterseh Verlag

Metger wurde als Täter verdächtigt

Lange Zeit sei Metger ausserdem selbst unter Mordverdacht gestanden. «Meine Handy-, Mail- und Internetdaten und mein Festnetzanschluss wurden rund um die Uhr überwacht.» Und: «Ein heimlicher GPS-Sender an meinem Auto gab Auskunft, wohin ich fuhr.» Auch seine Ex-Frau sei von den Ermittlungen nicht verschont geblieben.

Nach dem Tod seiner Liebsten träumte Metger viel von den Toten und weinte im Schlaf. Er habe sich bewusst abgelenkt und treffe viele Freunde. «Ich merke, Körper und Verstand können dressiert werden, das Herz ist anarchistisch.»

Ein Hoffnungsschimmer

Trotz dieser dunklen Zeit findet sich im Buch auch eine Passage, die Hoffnung ausdrückt. Mitten im Trauerprozess hat Metger nämlich eine neue Liebe kennengelernt: «Es ist ein tröstliches Gefühl, den Rest dieses Weges an einer Hand zu gehen, die Halt bietet und von Tag zu Tag vertrauter wird.»

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