Viermal so viel Ärzte in der Stadt als auf dem Land
Wegen den Spitälern befinden sich in städtischen Gebieten mehr Ärzte als auf dem Land. Wie viel höher die Dichte ist, erstaunt dennoch.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Dichte der Ärzte und Pflegepersonal ist in den Städten dichter als auf dem Land.
- In Städten kommen 31,1 Arztpersonen auf 10'000 Einwohner, auf dem Land nur 7,5.
- Die Pflegepersonen sind dabei etwas regelmässiger verteilt.
Die Dichte an Ärzten und Pflegepersonal ist naturgemäss wegen den Spitälern in Städten höher als auf dem Land. Das Ausmass erstaunt aber: In städtischen Gemeinden kommen im Schnitt 31,1 Arztpersonen auf 10'000 Einwohner, in ländlichen Gebieten nur 7,5.
Etwas regelmässiger verteilt sind gemäss der neusten Aufstellung des Bundesamts für Statistik (2018) die Pflegepersonen. Besonders bei den sozialmedizinischen Institutionen ist die Verbreitung recht homogen: Das Verhältnis zwischen Stadt und Land beträgt bei diesen Einrichtungen 62:40,5. Das deutet darauf hin, dass Leistungserbringer wie sozialmedizinische Institutionen oder Spitex das Angebot an Ärzten auf dem Land ergänzen.
Grosser Unterschied im Spitex-Bereich
Einen signifikanten Unterschied zeigt sich im Spitex-Bereich: In lateinischen Regionen (ausgenommen Kanton Freiburg) ist die Pflegepersonaldichte höher als in den deutschsprachigen. Dabei sind jedoch der Kanton Bern und wichtigste städtische Gebiete ausgenommen.
Die Kosten für Gesundheitspersonal, welche für die Bevölkerung pro Kopf und Jahr anfallen, sind bei Pflegekräften höher als bei Ärzten: Mit 1270 Franken ist die Vergütung des Pflegepersonals um einen Drittel höher als jene der Ärztinnen und Ärzte. Auf nationaler Ebene beläuft sich die Vergütung des ärztlichen Personals unter Berücksichtigung aller Leistungserbringer auf 954 Franken pro Einwohnerin und Einwohner.
Die Mehrheit dieses Betrags kommt Ärztinnen und Ärzten zugute, die im Spitalbereich tätig sind: 584 Franken sind es gegenüber 367 Franken in Arztpraxen und ambulanten Zentren. Beim Pflegepersonal entfällt knapp die Hälfte der Vergütung (47 Prozent) auf den Spitalbereich, gut ein Drittel (37 Prozent) auf das Personal in sozialmedizinischen Institutionen und der Rest (16 Prozent) auf das Spitex-Personal.
Bei Vergütung gibt es grosse Unterschiede
Bei Betrachtung der Vergütung für das ärztliche Personal heben sich die Regionen mit den grössten Agglomerationen und wichtigsten Spitälern mit den höchsten Beträgen pro Kopf deutlich ab. Es sind dies im einzelnen die Genferseeregion, Bern, Basel und Zürich. Diese Konzentration der Vergütung zugunsten der Ärzte betrifft sowohl Spitäler als auch Arztpraxen und ambulante Zentren. Beim Pflegepersonal ist es vergleichbar.
Die Zahlen basieren auf den Erhebungen des BFS bei den Gesundheitsdienstleistern. Namentlich der Krankenhausstatistik (KS), der Statistik der sozialmedizinischen Institutionen (SOMED), der Statistik der Hilfe und Pflege zu Hause (SPITEX) und der Erhebung der Strukturdaten der Arztpraxen und ambulanten Zentren (MAS). Arbeitspensen wurden auf Vollzeit umgerechnet.
Wo der Rücklauf der Antwortformulare gering war – vor allem bei den Arztpraxen, von denen 45 Prozent die Erhebung «schwänzten» – nahm das BFS zweistufige Schätzungen vor aufgrund der greifbaren Unternehmensdaten und anderer bekannten Parameter.