Waldrapp brütet zum ersten Mal seit 400 Jahren in der Schweiz
Zum ersten Mal seit 400 Jahren brütet ein Waldrapp-Paar in der Schweiz wieder in freier Wildbahn. Der Ibisvogel war in der Schweiz lange Zeit ausgestorben.
Das Wichtigste in Kürze
- Waldrappen galten lange als ausgestorben in der Schweiz.
- Nun wurde ein brütendes Wildrapp-Paar in Rümlang ZH gesichtet.
Ein junges Waldrapp-Brutpaar wurde in der Schweiz gesichtet. Dies ist eine Besonderheit, denn Waldrappen brüteten zuletzt vor über 400 Jahren in der Schweiz.
Vögel leben normalerweise in Kolonien
Wie der Biologe und Team-Präsident Johannes Fritz erklärte, handelt es sich beim Brutpaar um Jungvögel, die das erste Mal brüten. Sie stammen aus der Waldrapp-Kolonie in Überlingen (D). Obwohl die Zugvögel gerne grosse Kolonien bilden, komme es vor, dass einzelne Paare allein ausfliegen. So berichtet es Fritz der Zeitung «Zürcher Unterländer».
Für die Aufzucht der Brut ist dieses Pionierdasein ohne das Vorbild von Altvögeln gemäss Fritz zwar nicht optimal. Er schätzt die Überlebenschance der Rümlanger Küken aber als intakt ein.
2024 ist geplant, in der Nähe des Tierparks Goldau SZ die erste migrierende Waldrapp-Kolonie in der Schweiz zu gründen. Die Tiere finden in der Schweiz ideale Lebensbedingungen. Sie ernähren sich von Würmern und Larven, welche sie in Wiesen und Weiden reichhaltig finden.
Lange Zeit ausgestorben
Der Waldrapp ist in der Schweiz und im Rest von Mitteleuropa ausgestorben, weil er stark bejagt wurde. Sein Fleisch galt als Delikatesse. Der markante Vogel wird 60 Zentimeter gross und hat eine Spannweite von 125 Zentimetern.
Er lebt in grossen Kolonien am liebsten in steilen Felswänden mit Nischen. Das schützt den Nachwuchs vor Fressfeinden und der Witterung. Die Brutdauer beträgt 28 Tage, die Lebensdauer bis zu 30 Jahre.