Dass die Postfinance Kunden mit reinem Sparguthaben vergrault, hat seine Gründe: Der Finanzdienstleister hat mit einem schrumpfenden Zinsertrag zu kämpfen.
Post Flyer
Ein Post-Flyer wurde von vielen Mitarbeitenden als sexistisch empfunden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Postfinance versucht mit verschiedenen Massnahmen, reine Sparkunden loszuwerden.
  • Das Problem: Sie selbst darf keine Hypotheken aushändigen.
  • Weil die Kapitalmärkte zurzeit nicht viel hergeben, schrumpft der Zinsertrag des Konzerns.
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Wer bei der Postfinance nur ein Sparkonto besitzt, dürfte sich aktuell nicht besonders willkommen fühlen. Der Finanzdienstleister hat einige Massnahmen umgesetzt, um sich für Sparkunden unattraktiv zu machen.

Der Grund: Die Postfinance kann keine Hypotheken aushändigen und muss mit dem Sparguthaben der Kunden auf den Kapitalmarkt. Dort gibt es aktuell kaum Anlagemöglichkeiten, die Ertrag bringen, ohne dabei hohe Risiken aufzuweisen.

Postfinance Kunden von Anlageprodukten überzeugen

Aufgrund dieser Umstände hat die Post-Tochter mit einem geschwächten Zinsertrag zu kämpfen. In der Folge hat sie unter anderem eine Kontoführungsgebühr von fünf Franken im Monat eingeführt, wie die «NZZ» berichtet.

Die Strategie scheint zu fruchten: Noch vor einem Jahr hatte sie rund 77'000 Kunden mehr als zum Ende des ersten Geschäftsquartals 2019.

Wer sein Vermögen von über 25'000 Franken nicht in Sparkonti, sondern in Wertschriften und Fonds anlegt, muss keine Gebühren zahlen. Da erstaunt es nicht, dass Postfinance Kunden offenbar dazu bringen konnte, in Anlageprodukte zu investieren.

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