Wegen vergiftetem Trinkwasser müssen Bauern Unkraut in Kauf nehmen
Anfang Jahr wurde Bentazon im Trinkwasser von Ramsen SH festgestellt. Das Gift wird in der Landwirtschaft eingesetzt. Jetzt müssen die Bauern handeln.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Trinkwasser von Ramsen SH wurde das Gift Bentazon festgestellt.
- Die chemische Verbindung wird von Bauern zur Bekämpfung von Unkraut eingesetzt.
- Diese sollen das Gift in nächster Zeit massvoll einsetzen oder ganz darauf verzichten.
Anfang Jahr wurde im Trinkwasser von Ramsen SH das Gift Bentazon festgestellt. Während der Unkrautvertilger in Privatgärten nichts zu suchen hat, darf er in der Landwirtschaft eingesetzt werden.
Wie die Behörden im April mitteilten, stellte die nachgewiesene Menge kein Gesundheitsrisiko dar. Die Belastung überschritt aber den gesetzlichen Höchstwert: Massnahmen müssen getroffen werden.
Herkunft des vergifteten Grundwassers geklärt
Über das Grundwasserpumpwerk Wilen SH gelangte das Gift ins Trinkwasser. Inzwischen hat das Interkantonale Labor Schaffhausen mitgeteilt, wo der Hauptteil des verschmutzten Grundwassers herkommt. «Der Zuströmbereich erstreckt sich in einem eher schmalen Streifen von Wilen aus nach Norden bis in die Nähe des Ramsener Dorfzentrums.»
Die Messungen seien wegen des heissen und trockenen Sommers aber noch mit einer Unsicherheit behaftet, heisst es weiter.
Sparsame Einsetzung des Unkrautvernichters
Am Montag trafen sich Fachleute des Interkantonalen Labors mit den Bauern, die das betroffene Land bewirtschaften. Gemeinsam mit der Gemeinde, der Wasserversorgung und dem Kanton wollten die Landwirte eine Lösung für das Problem suchen. Das Ramser Trinkwasser soll die Höchstwerte wieder einhalten können.
Damit dieses Ziel erreicht werden kann, sollen die Bauern das Gift zur Bekämpfung von Unkraut in nächster Zeit massvoll einsetzen oder komplett darauf verzichten.