Wetter an Ostern ist immer für eine Überraschung gut

Christoph Krummenacher
Christoph Krummenacher

Zürich,

An Weihnachten liess Frau Holle die Schweiz einmal mehr im Stich. Dafür kommt Väterchen Frost an Ostern nochmals zurück: Am Ostersonntag sinkt die Schneefallgrenze auf 600 Meter. Ein Blick in die Wetterstatistik zeigt aber: Daran ist nichts ungewöhnlich.

Der Osterhase muss in diesem Jahr durch den Schnee hoppeln, wenn er die Eier versteckt.
Der Osterhase muss in diesem Jahr durch den Schnee hoppeln, wenn er die Eier versteckt. - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Ostersonntag fällt bis auf 600 Meter Schnee.
  • An Ostern war das Wetter in der Vergangenheit ausgeglichen oft schön oder schlecht.
  • Gemäss MeteoSchweiz ist die Wetterlage um Ostern typischerweise wechselhaft.

«Ostern ist dieses Jahr kälter als Weihnachten!» titeln manche deutschen oder österreichischen Medien. Und tatsächlich: Am Ostersonntag soll bis auf 600 Meter hinunter Schnee fallen (Nau berichtete).

In Österreich und Deutschland stimmt das, denn an Weihnachten stieg das Thermometer teils über die Zehngradgrenze. In der Schweiz hingegen verharrte das Quecksilber bei 4-5 Grad. Weisse Weihnachten gab es trotzdem nicht: Es fiel praktisch kein Niederschlag.

Statt weisse Weihnachten, weisse Ostern?

Wie steht es aber um Schnee an Ostern? Im Gegensatz zu Weihnachten wird das Osterfest nicht immer am selben Datum gefeiert – 22. März bis 25. April sind möglich (Nau berichtete). Am Ostersonntag im letzten Jahr (16.4.2017) war das Wetter regnerisch, bewölkt, bei sieben bis zehn Grad. Das Jahr zuvor (27.3.2016) war der Himmel bewölkt bei um zehn Grad.

2015, am 5. April, war es trocken und sonnig, bei Bise und fünf bis neun Grad. Sonnig und trocken war es auch 2014 (20.4.), dann aber bei 15-18 Grad. Vor fünf Jahren wiederum (30.3.2013) stiegen die Temperaturen nicht über fünf Grad. 2011 (24.4.) erreichten sie dafür 20 Grad. Und vor zehn Jahren (23.3.2008) gingen Schneeschauer über die Schweiz nieder.

Der Süden ist tatsächlich sonniger

Stephan Bader, Meteorologe vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, bestätigt gegenüber Nau: «Die oft gehörte Aussage, dass es an Ostern immer schlechtes Wetter ist, trifft nicht zu.» Die Analyse des Experten zeigt, dass das Osterwetter seit 1980 ausgeglichen ist.

In 27 Prozent der Fälle herrschte auf der Alpennordseite überwiegend schönes, in 32 Prozent unfreundliches und kühles Wetter. Anders im Süden, erklärt Bader: «Wirklich schlechte
Osterwochenenden gibt es nur wenige (11 Prozent), hingegen ist beinahe jede zweite Ostern wirklich schön (48 Prozent)!»

Der April macht was er will

Der Weg durch den Gotthard lohnt sich also, wie die Analyse zeigt. Doch auch auf der Alpennordseite ist der Winterspuk schnell wieder vorbei, wie MeteoSchweiz schreibt: «Am Ostermontag wahrscheinlich ziemlich sonnig, im Tagesverlauf zunehmend hohe Wolkenfelder. Um 15 Grad.»

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