Wohlen AG: Velos auf Gleise gelegt – Polizei hat Vermutung
In Wohlen AG haben Unbekannte bereits fünfmal Velos auf die Zuggeleise gelegt. Die Polizei hat eine Vermutung zur unbekannten Täterschaft.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstagmorgen kam es in Wohlen AG erneut zu einem Vorfall auf Bahngleisen.
- Unbekannte hatten zwei Velos auf die Gleise gelegt – ein Zug kollidierte mit ihnen.
- Es ist in diesem Monat bereits der fünfte Vorfall in diesem Rahmen in Wohlen.
Seit Anfang März kommt es in Wohlen AG jüngst immer wieder zu gefährlichen Zwischenfällen auf den Bahnstrecken. Unbekannte legen Gegenstände wie Velos, Betonblöcke, Paletten und Metallstangen auf die Gleise, sodass Züge abrupt bremsen müssen.
Die bisherige Bilanz: Sachschäden an fünf Zügen und regelmässige Verspätungen. Darüber berichtete «Schweiz Aktuell» mit einem Beitrag am Montag.
Das Lokpersonal zeigt sich entsetzt. «Es ist bedenklich, was dies für ein Ausmass angenommen hat», sagt Oliver Marfurt, Standortleiter Lokpersonal der Bremgarten-Dietikon-Bahn.
Er betont, dass die Gefahr unterschätzt werde. «Es kann Verletzte im Zug geben, ein Fahrzeug kann entgleisen, und es kann ein grosser Sachschaden entstehen. Man fragt sich schon, was in solchen Köpfen vorgeht.»
Die Bremgarten-Dietikon-Bahn war innerhalb einer Woche – zwischen dem 8. und dem 14. März – gleich viermal betroffen. Jeweils an der gleichen Stelle.
Danach herrschte zunächst Ruhe. Bis am vergangenen Samstagmorgen, einige Meter weiter, auf der SBB-Linie Lenzburg-Rotkreuz, erneut zwei Velos auf die Gleise gelegt wurden.
Der Zug wurde beschädigt, die beiden Velos komplett zerstört. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.
Polizei geht in Wohlen von gleicher Täterschaft aus
Die Kantonspolizei Aargau geht davon aus, dass dieselbe Täterschaft für alle Vorfälle verantwortlich ist. «Wir gehen von der gleichen Täterschaft aus, da die Vorfälle immer im gleichen Bereich in Wohlen stattgefunden haben.»
Das erklärt Dominic Zimmerli, Kommunikationschef der Kantonspolizei Aargau. «Wir gehen davon aus, dass es jemand ist, der sich in der Gegend auskennt.»

Der Polizeisprecher betont, dass es sich keineswegs um einen harmlosen Lausbubenstreich handle. Die bisher entstandenen Schäden belaufen sich auf weit über 20'000 Franken. Die Täter müssen mit ernsthaften Konsequenzen rechnen.
«Einerseits handelt es sich hier um Sachbeschädigungen – die Schäden an den Zügen und Gleisanlagen. Andererseits beeinträchtigt die Täterschaft den Bahnverkehr, was zu Verspätungen führt. Auch das wird den Verantwortlichen angelastet.»