Wohneigentumsmarkt trotzt Corona-Krise
Auf dem Schweizer Wohnungseigentumsmarkt sind keine Folgen der Corona-Krise spürbar. Die Preise werden sich wohl in den nächsten Monaten seitwärts bewegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Corona-Krise hinterlässt auf dem Wohnungseigentumsmarkt keine spürbaren Folgen.
- Die Nachfrage erreichte in einigen Bereichen den höchsten Stand seit drei Jahren.
Die Corona-Krise hinterlässt auf dem Schweizer Immobilienmarkt bisher kaum Spuren. Der Markt für selbstgenutztes Wohneigentum zeigt sich weiterhin sehr stabil. Die Preise dürften sich in den kommenden Monaten seitwärts bewegen.
Die Indikatoren signalisieren laut einer Mitteilung von Moneypark vom Montag aber weiterhin mittlere bis hohe Risiken im Schweizer Immobilienmarkt. Der von 0 bis 6 Punkte reichende Real Estate Risk Index (RERI) steht um 0,3 Punkte tiefer. Damit habe der Index den Coronabedingten Anstieg in den ersten beiden Quartalen fast wieder rückgängig gemacht, schreibt Moneypark.
Insgesamt lasse sich zwar ein abflachendes Preiswachstum erkennen. Dennoch erreichte der Angebots-Preisindex für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen im dritten Quartal 2020 den höchsten Stand der vergangenen drei Jahre.
Nachfrage nach Häusern deutlich gestiegen
Zurückzuführen ist dies darauf, dass die Nachfrage bei Einfamilienhäusern und dadurch auch die Angebotspreise um 2 Prozent gestiegen sind. Dagegen sind die Angebotspreise bei Eigentumswohnungen um durchschnittlich 0,7 Prozent gesunken. Auch im Luxussegment beider Immobilienklassen kam es zu leichten Preisrückgängen.
Der Trend wird laut Moneypark durch die Suchprofile der Kunden untermauert. Die Nachfrage nach Häusern ist laut Moneypark um fast 30 Prozent gestiegen. Das Angebot sei aber mit rund 21'000 Einfamilienhäusern und 36'000 Eigentumswohnungen deutlich unter Vorjahr.
Dagegen dürfte die Corona-Krise nicht spurlos an den Renditeliegenschaften (buy-to-let) vorbeigehen. Gerade in Peripherielagen und ländlichen Regionen könnte sich sowohl das Leerstandsrisiko bei einer längeren wirtschaftlichen Schwächephase akzentuieren.
Befürchtungen bestätigen sich bisher nicht
Die anhaltend hohe Bautätigkeit könnte auf einen Corona bedingten Rückgang der Zuwanderung treffen und damit das Ungleichgewicht befeuern.
Keine zusätzlichen Risiken für den Immobilienmarkt ergeben sich aus der Verschuldung. Der Anteil an Hypotheken am Gesamtvermögen liegt im dritten Quartal durchschnittlich bei tiefen 46 Prozent. Die Befürchtungen von Verkaufswellen aufgrund von Einkommenseinbussen und zunehmender Arbeitslosigkeit hätten sich bisher nicht bestätigt, hiess es weiter. Ebenso fehlten bislang Anzeichen für Zahlungsverzögerungen oder -ausfälle auf dem Eigenheimfinanzierungsmarkt.