Zahl der Diebstähle und Betrugsfälle nimmt 2023 deutlich zu
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz gab es 2023 viele Straftaten.
- Verglichen mit 2022 nahm die Zahl um 14 Prozent zu.
- In bestimmten Bereichen verzeichnete das BFS sogar Rekordwerte.
Das Bundesamt für Statistik hat die Kriminalitätszahlen für 2023 veröffentlicht. In der Schweiz ist die Zahl der Straftaten im letzten Jahr insgesamt um 14 Prozent auf 522'558 gestiegen.
Auffällig ist jedoch insbesondere die Zunahme bei Diebstählen und Betrugsfällen.
Wie das BFS mitteilt, nahm die Zahl der Diebstähle in verschiedenen Kategorien deutlich zu. Bei den Fahrzeugdiebstählen resultierte beispielsweise eine Zunahme von 17,5 Prozent auf 54'517 Fälle.
Wurde Ihnen letztes Jahr etwas gestohlen?
Beim Diebstahl ab oder aus einem Fahrzeug war es sogar ein Plus von 71,4 Prozent (18'192 Taten). Das ist seit Einführung der Statistik 2009 ein Rekord.
Die Einbruch- und Einschleichdiebstähle sind ebenfalls um 15,9 Prozent gestiegen (41'429 Fälle). Beim Betrug gab es mit 29'314 Straftaten sogar den höchsten registrierten Wert seit 15 Jahren. Das Plus im Vergleich zum Vorjahr beträgt 21,2 Prozent.
Mehr Straftaten im digitalen Raum
Auch in anderen Bereichen nahmen die Zahlen zu. So nahm die digitale Kriminalität um 31,5 Prozent zu. Der Grossteil der Fälle ist auf Cyber-Wirtschaftskriminalität zurückzuführen, die im letzten Jahr ebenfalls um mehr als ein Drittel zunahm.
Deutliche Zunahmen gab es weiter auch bei Fällen von Phishing, Missbrauch von Online-Zahlungssystemen und von bezahlten, aber nicht gelieferten Waren von Kleinanzeigeplattformen.
Bei den schweren Gewalttaten waren es 5,9 Prozent mehr. Mit 2057 Taten wurde hier auch ein Rekord aufgestellt.
Es fällt vor allem auf, dass die Zahl der vollendeten Tötungsdelikte um 26,2 Prozent zugenommen hat. Insgesamt wurden 53 Tötungsdelikte registriert. Auch die Zahl der versuchten Tötungsdelikte (plus 17,4 Prozent) sowie die Zahl der schweren Körperverletzungen (plus 15,5 Prozent) nahmen zu.
Ebenfalls mehr beschuldigte Personen
Bei den beschuldigten Personen gab es ebenfalls einen leichten Anstieg (plus 4,3 Prozent). Insgesamt waren es 90'403 Personen. Der Wert stieg in allen Alterskategorien ähnlich stark.
Was die Staatsangehörigkeit angeht, handelt es sich in 44,3 Prozent aller Fälle um Schweizerinnen und Schweizer. 31,2 Prozent gehörten zur ständigen ausländischen Wohnbevölkerung – 6,6 Prozent zur Asylbevölkerung. 17,9 Prozent waren übrige Ausländerinnen und Ausländer.