Zoll stellt weniger Drogen aber mehr Dopingmittel sicher
Der Schweizer Zoll hat 2023 weniger Drogen und mehr Dopingmittel sichergestellt.
Neben erhöhten Auffinden von Dopingmittel verdoppelte sich Fleischschmuggel im Jahresvergleich. Der Handelsverkehr wuchs um 10 Prozent und die Einnahmen gingen um 700 Millionen Franken zurück.
Im Handelsverkehr erfasste das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) 60,7 Millionen Zollanmeldungen, wie es am Dienstag mitteilte. Zurückführen lässt sich die 10-prozentige Zunahme vor allem auf das Plus von fast 20 Prozent bei den Einfuhren durch den Online-Handel.
Dadurch gab es deutlich mehr Einzellieferungen für Private. Die Zahl der vom BAZG registrierten gefälschten Markenartikel blieb sowohl im Handelswarenverkehr als auch im Reiseverkehr stabil.
Sichergestellte Heroin-Menge sank
Bei den Drogen gab es deutliche Rückgänge. Das BAZG stellte im vergangenen Jahr 243 Kilo Marihuana sicher nach 476 Kilo im Vorjahr. Die sichergestellte Heroin-Menge sank von 11 auf 7 Kilo.
Beim Kokain blieb das Volumen mit 110 Kilo auf dem Niveau der Vorjahre, wenn man einen Grossfund 2022 herausrechnet. Dieser führte zu einem statistischen «Ausreisser» von 568 Kilo.
Im Auftrag des Heilmittelinstituts Swissmedic entdeckten die Grenzbehörden 6659 Sendungen mit illegalen Arzneimitteln. Das sind etwas weniger als 2022.
Mit 43 Prozent stammte der grösste Teil nicht mehr aus Osteuropa, sondern aus Indien. Dopingpräparate fand das BAZG in 1422 Zustellungen, ein deutlicher Anstieg gegenüber 2022 mit 1013 Lieferungen.
Ein Schwerpunkt in der Strafverfolgung durch das BAZG war 2023 der Fleischschmuggel. So ermittelte die Behörde 263 Tonnen geschmuggeltes Fleisch, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr.
Rund ein Drittel der gesamten Bundeseinnahmen
Die Einnahmen des BAZG sanken 2023 um 0,7 Milliarden auf 23,6 Milliarden Franken. Damit trägt das Bundesamt zu rund einem Drittel der gesamten Bundeseinnahmen bei. Den Rückgang gegenüber dem Vorjahr führt die Zollbehörde auf ein verändertes Konsumverhalten zurück. So erklärt sich die Abnahme bei der Mineralölsteuer und der CO2-Abgabe auf Brennstoffe.
Die Verringerung bei der Tabaksteuer begründet das Bundesamt mit dem vermehrten Zigaretten-Kauf im Ausland oder in Zollfreiläden aufgrund der Preisdifferenz. Hinzu kommen die sinkenden Raucherinnen- und Raucherzahlen sowie ein wachsender Anteil tiefer besteuerter Tabak-Alternativen.