Zürcher Stadtrat will am Genderstern festhalten
Ein anerkennender und respektvoller Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt sei ihm ein Anliegen. Das bestehende Reglement habe sich aus seiner Sicht bewährt. Die Initiative hat zum Ziel, die Stadtverwaltung «vom Genderstern zu befreien», wie das überparteiliche Komitee bei der Einreichung der Unterschriften im vergangenen Mai mitteilte.
Die Stadtbehörden seien verpflichtet, eine klare und einfache Sprache zu verwenden. Gendersprache schliesse Menschen mit Behinderung oder mit Leseschwäche aus, argumentieren die Initianten. Beim anerkennenden und respektvollen Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt spielt Sprache eine wichtige Rolle, wie der Stadtrat am Mittwoch mitteilte.
Gleichstellung durch sprachliche Regelungen
In der Stadtverwaltung gibt es seit rund 30 Jahren ein Reglement für die sprachliche Gleichstellung, dieses wurde 2022 revidiert. Seitdem müssen in behördlichen Texten Personen aller Geschlechter sprachlich gleich behandelt werden, also Frauen, Männer und non-binäre Personen.
Dies sind Menschen, die sich nicht oder nicht nur als weiblich oder männlich bezeichnen. Die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung haben dafür zwei Möglichkeiten: Entweder verwenden sie geschlechtsneutrale Formulierungen, wie beispielsweise «Studierende», oder sie verwenden den Genderstern, etwa «Zürcher*innen».
Reglement gilt nur für städtische Mitarbeitende
Das Reglement gilt nur für städtische Mitarbeitende beim Verfassen von behördlichen Texten, nicht für die Bevölkerung, Unternehmen oder Lehrpersonen der öffentlichen Volksschule.
Auch Ausnahmen sind im Reglement vorgesehen, wie es in der Mitteilung heisst. Aus Gründen der Verständlichkeit oder Eindeutigkeit kann von der Verwendung einer geschlechtsneutralen Formulierung oder des Gendersterns abgesehen werden.