Andrea Zryd (SP): 13. AHV-Rente für anständiges Leben im Alter
Eine 13. AHV-Rente gleicht die Teuerung der letzten Jahre aus und bringt Verbesserungen für alle Rentnerinnen und Rentner – fair und wirksam. Ein Gastbeitrag.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 3. März stimmt das Schweizer Stimmvolk über die 13. AHV-Rente ab.
- Um ein anständiges Leben im Alter zu ermöglichen, ist ein Ja zu einer solchen Rente nötig.
- Die zusätzliche monatliche Auszahlung ist für alle fair und sozial verträglich.
- Das schreibt die Berner Nationalrätin Andrea Zryd (SP) in ihrem Gastbeitrag.
Ein anständiges Leben im Alter ermöglichen: Das ist der Grundgedanke der AHV. Dieses Versprechen wird aber immer weniger eingelöst.
Mit einer durchschnittlichen Rente von 1800 Franken pro Monat für Einzelpersonen lassen sich die hohen Lebenshaltungskosten definitiv nicht mehr decken.
Und eine Maximalrente von 2045 Franken (Einzelperson) oder 3675 Franken (Ehepaar) erhält nur, wer seit dem 20. Altersjahr lückenlos erwerbstätig war und dabei ein gutes Einkommen erzielt hat.
Kaufkraft erhalten
Für uns alle gilt: Krankenkassenprämien, Mieten, Strom und auch viele andere Dinge sind in den letzten Jahren spürbar teurer geworden. Die AHV-Renten wurden nicht im gleichen Ausmass erhöht, unter dem Strich haben Rentnerinnen und Rentner deshalb heute klar weniger Geld zum Leben.
Eine 13. AHV-Rente ist ein Schritt in die richtige Richtung. Im Ergebnis werden sich die Renten um gut 8 Prozent erhöhen. Das ist zwar nicht viel, alles in allem aber doch eine wirksame Verbesserung und eine Stärkung der Kaufkraft.
13. AHV-Rente: Verbesserungen für alle
Eine 13. AHV-Rente ist besonders wichtig für Menschen, welche zeitlebens ein niedriges oder gar kein Einkommen hatten und somit lediglich die AHV und keine weitere Rente aus einer Pensionskasse erhalten. Darunter sind überdurchschnittlich viele Frauen.
Ausbildung, Familienarbeit und Erwerbsarbeit in Teilzeit haben tiefere Löhne und somit auch eine tiefere Rente im Alter zur Folge.
Zwar erkennt die AHV unbezahlte Betreuungsarbeit in Form von Gutschriften an, insgesamt erhalten Frauen aber immer noch rund ein Drittel weniger Rente als Männer.
Das Argument, wonach viele Menschen im Rentenalter gar nicht auf höhere Renten angewiesen wären, stimmt so nicht. Nur 30 Prozent aller Rentenbeziehenden – Alleinstehende und Ehepaare – erhalten eine Maximalrente. Die grosse Mehrheit – 70 Prozent – müssen mit weniger auskommen.
Eine 13. AHV-Rente ist keine Giesskanne, wie von der Gegnerschaft oft behauptet wird, sondern eine faire, sozialverträgliche Lösung für alle.
Finanzielle Verbesserungen für Rentnerinnen und Rentner sind nötig und rasch umsetzbar: mit einem Ja zur 13. AHV-Rente.
Zur Autorin: Andrea Zryd (SP) ist Nationalrätin des Kantons Bern und setzt sich für eine 13. AHV-Rente ein. Von 2004 bis 2010 sowie 2014 bis 2023 war sie Teil des Berner Grossen Rates.