Philip C. Brunner (SVP): «Länger leben, nachhaltig versorgt»
Die Renteninitiative macht die AHV nachhaltig finanzierbar. In Dänemark sorgt ein ähnliches Modell für positive Erfahrungen. Ein Gastbeitrag.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 3. März stimmt die Schweiz unter anderem über die Renteninitiative ab.
- Diese verlangt eine moderate Kopplung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung.
- In Dänemark gibt es eine solche Lösung schon – mit positiven Ergebnissen.
- Das schreibt der Zuger SVP-Kantonsrat Philip C. Brunner in seinem Gastbeitrag.
Bereits im Jahr 2006 schrieb das dänische Parlament eigentliche europäische Rentengeschichte: Es beschloss, das Pensionsalter fix an die Lebenserwartung zu knüpfen. Diese Reform war damals eine weltweite Première.
In der Zwischenzeit hat Dänemark das Projekt zügig umgesetzt: Von 2018 bis 2022 verschob sich dort der Pensionszeitpunkt innerhalb von vier Jahren von 65 auf 67 Jahre. Für 2030 ist offenbar ein weiterer Anstieg auf 68 Jahre geplant, später soll das Rentenalter auf 69 Jahre steigen.
Dies ist heute wohl der weltweit ambitionierteste Fahrplan zur Erhöhung des Rentenalters. Und alle dänischen Parteien unterstützen das Projekt in den Grundzügen, dort sogar die Gewerkschaften, ganz im Gegensatz zur Schweiz, wo diese Kreise die viel weniger radikale Renteninitiative als «unsozial, technokratisch und undemokratisch» bezeichnen.
Insgesamt sind die Erfahrungen in Dänemark mit dem höheren Rentenalter sehr positiv. Dabei ist der Vorschlag der Schweizer Renteninitiative, in einer ersten Phase hier das Rentenalter schrittweise von 2028 bis 2033 auf 66 Jahre zu erhöhen, eigentlich ein logischer Schritt. Jedermann ist klar, dass die erfreulich zunehmende Lebenserwartung für unsere AHV grosse Herausforderungen mit sich bringt.
Die Renteninitiative schlägt die richtige Stossrichtung ein und geht bei weitem nicht so weit wie die dänische Lösung. Längeres Leben soll nicht zu finanziellen Schwierigkeiten führen. Durch die Unterstützung der Renteninitiative tragen Sie zu einer sicheren und stabilen Zukunft bei, die für alle Generationen gerecht ist.
Dem zukünftigen demografischen Wandel wird Rechnung getragen. Deshalb ein mutiges Ja zur Renteninitiative und zu einer nachhaltigen Finanzierung unserer zukünftigen Renten.
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Zum Autor: Philip C. Brunner ist Zuger Kantonsrat. Ausserdem ist er Mitglied des Grossen Gemeinderats der Stadt Zug. Von Beruf ist er unter anderem Verwaltungsratspräsident der Parkleitsystem Zug AG.