Schon wieder gescheitert? Deshalb erreichen Sie Ihre Ziele nicht
Setzen Sie sich regelmässig hohe Ziele und erreichen Sie doch nicht? Das könnte daran liegen, dass Sie die Schritte zum Ziel nicht kennen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Sich Ziele zu setzen ist super. Sie nicht zu erreichen jedoch nicht.
- Nach unerreichten Zielen trauen wir uns oft nicht mehr, neue zu setzen.
- Doch: Ihr Ziel ist nicht zu gross – nur Ihr Fahrplan zu verschwommen.
Kürzlich beim Aufräumen fiel mir mein altes Notizbuch in die Hände. Seit vielen Jahren schreibe ich regelmässig meine Gedanken, Sorgen oder Gelerntes auf, um meinen Kopf frei zu kriegen und Klarheit zu bekommen.
Immer am Ende des Jahres notiere ich mir zudem meine Ziele für das neue Jahr. Keine typischen Neujahrsvorsätze, sondern eben Dinge, die ich erschaffen und bis zum nächsten Silvester erreicht haben möchte.
Ich sass da also auf dem Boden meines Schlafzimmers, die Kommode ausmistend, als ich dieses Buch entdeckte und es durchblätterte. Ich stiess auf die Seite, auf welcher ich meine Ziele für 2020 aufgelistet hatte.
Am 31. Dezember 2019 schrieb ich drei Punkte auf, die ich im nächsten Jahr erreichen wollte:
Ich setze die Weichen für meine Selbstständigkeit.
Ich lerne meinen zukünftigen Ehemann kennen.
Ich fliege endlich mal wieder in den Urlaub.
Ich überwinde meine Ängste, die mich seit Jahren sehr einschränken.
Nur ein Ziel erreicht
Während ich diese Zeilen durchlas, sah ich mich selbst, ein Jahr später, am letzten Tag des Jahres 2020, erneut an meiner Jahresreflexion sitzen:
Ich kramte die Unterlagen von letztem Jahr hervor, las durch, was ich damals alles aufgeschrieben hatte und musste feststellen, dass ich nur eines der vier Ziele erreicht und manifestiert hatte: meine Selbstständigkeit.
Klar, das war ein grosser Schritt, hat mich viel Energie, Mut und Fokus gekostet, denn ich setzte nicht nur die Weichen, sondern kündigte direkt meinen Job und ging ALL IN!
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Dennoch fühlte ich mich, als hätte ich versagt. Denn ich war noch immer Single, hatte immer noch regelmässig mit Angstattacken zu kämpfen und war auch nicht im Urlaub, was nicht nur an der Pandemie lag.
Das kratzte an meinem Selbstvertrauen.
Warum hatte ich es schon wieder nicht geschafft, alle meine Wünsche zu manifestieren und die Ziele zu erreichen? Warum schreibe ich meine Wünsche und Ziele überhaupt noch auf, wenn ich sie eh nicht erreiche?
Der «Fehler»
Heute weiss ich, was ich damals «falsch» gemacht hatte und warum sich nicht alles verwirklichte, was ich mir wünschte. Es lag nicht daran, dass ich nicht wusste, wie es geht. Es lag an etwas anderem:
Sich grosse Ziele zu setzen ist super – jedoch schreckt es uns ab, sie anzugehen, wenn wir absolut keine Ahnung haben, an welcher Ecke wir beginnen sollen. Wir schieben es immer weiter raus. Nicht, weil wir die Ziele nicht umsetzen und erreichen wollen oder können, sondern weil wir nicht wissen, was unser erster Schritt ist.
Masterplan erstellen
Die Lösung? Einen Masterplan aushecken. Einen klaren Fahrplan zum Ziel! Kleine Zwischenschritte!
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Stellen Sie sich einmal vor, Sie müssten einen Ikea-Schrank aufstellen, ohne Anleitung. Wie viel Überwindung bräuchten Sie, um nur einmal damit zu beginnen? Würden Sie überhaupt anfangen? Oder würden Sie denken: «Ach, das schaffe ich eh niemals. Ich lasse es direkt bleiben.»
Wenn Sie hingegen eine genaue Anleitung haben, wie Sie den Schrank aufbauen müssen, welche Schraube wo hinkommt et cetera, dann fällt das Ganze doch viel leichter und macht viel mehr Spass.
Seit ich mir diese Anleitungen mache, verwirkliche ich alles in meinem Leben, was ich mir wünsche. Und auch grosse Vorhaben scheinen plötzlich nicht mehr unerreichbar.
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Die 33-jährige Journalistin und Expertin für Manifestation schreibt für Nau.ch und auf ihrem Instagram-Account @marina.persano darüber, wie wir mit der Macht unserer Gedanken unser bestes Leben erschaffen.